Drosselkom

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So wir alle haben wohl inzwischen gehört daß die Telekom in Zukunft ihren Kunden nur noch DSL-Verträge mit Volumenlimit andrehen will, bei denen nach nGB Transfer der Anschluss abgeschalteten wird (Nein, funktional kaputt oder abgeschalteten ist für mich kein großer Unterschied)
Nicht nur das, oben drauf kommt noch dass die hauseigenen Medien-Sachen nicht ins Volumen zählen. Ja, das kann man nicht im strikten Sinne als Bruch der Netzneutralität bezeichnen, aber wisst ihr was? Das ist mir genauso egal wie die Frage ob ein PKW der nur noch 300m/h fährt wirklich als defekt zählt.

Meiner Meinung nach geht es weder um Netzneutralität (wäre schön) , noch um die Frage ob das jetzt als defekt zählt (ja) noch um die Frage die Terrorkom eine Monopolstellung missbraucht (ja).
Es geht darum dass die Telekom mit einer "Flatrate" wirbt und die Leute an dieser Stelle aufhören die Vertragsdetails zu lesen. Es geht darum ob ein Vertrag für "unbegrenzte Leistung zu einem festen Preis" mit einem Volumentarif verwechselt wird. Es geht im Endeffekt wie überall darum dass Marktwirtschaft in der Theorie funktioniert, aber selbst da auch nur so lange man annimmt dass jeder immer über alle Informationen verfügt.

Warum sehe ich niemanden fordern daß mal jemand "Flatrate" rechtlich sicher festlegt?
Warum erfindet niemand einen Alternativbegriff den man Eltern und co. statt diesem in die Hand drücken kann? Wir haben Bio-Siegel auf Wurst und Siegel für Laktosefreien, bei bestimmten Mondphasen gekästen Käse, warum zum Henker kann man sowas nicht für funktionierende Festpreismodelle bauen?

Wir brauchen wirklich irgendetwas an dem $Endnutzer erkennen kann dass das was er unter einem Festpreis versteht auch drin ist wenn er eine "Flatrate" kauft.

Was wird stattdessen gefordert? Netzneutralität soll Gesetz werden! (wir alle wissen wie gut das funktionieren würde und dann trifft es hier nicht mal zu) Die Telekom soll ihre Entscheidung rückgängig machen! (klar, gleich nachdem sich nächste Woche der nächste Aufreger gefunden hat und die anderen Anbieter nachgezogen haben) Das beste bisher: DIE TELEKOM SOLLTE ZERSCHLAGEN WERDEN! ... genau, total realistische Forderung, wird sicher nächste Woche gleich gemacht.

Natürlich wäre es schön wenn wir irgendeine zuständige stelle hätten, die bemerkt dass die Telekom da gerade versucht Mitbewerber (z.B. Multimedia-Streaming-Dienste wie die Mediatheken der ÖR-Sender) bei Medien-Sachen aus dem Geschäft zu drängen und einschreitet. Man könnte z.B. eine Art "Kartellamt" schaffen das sich um sowas kümmern könnte. Aber wie gesagt: Das ist hier nicht das Problem wegen dem sich alle aufregen und bei 2 großen Senderfirmen im Fernsehen hat sich ja auch keiner beschwert.

Zum Schluss noch ein Video zur Auflockerung:



Geschrieben von Dr. Azrael Tod
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