ARM Cortex-A9-Netbook - Toshiba AC100-10V
with tags Android Gadget Hardware Nerdig Technik -Ich war jetzt schon eine Weile auf der Suche nach einem kleinen, billigen, transportablen Rechner, der eigentlich nicht viel leisten muss. Bereits vor einiger Zeit, hatte ich da als bisher erträglichste Lösung zu einem Netbook auf Atom-Basis gegriffen, das aber dank seiner Platform ziemlich unausgereift ist.
Netbooks haben sich auch die letzten Jahre kaum entwickelt
Vor 3 Jahren kaufte ich ein MSI Wind (naja, fast) mit 10" Display, max. 2h Akkulaufzeit, 160GB Festplatte, mieser Intel Grafik und 1GB RAM für 370€ und heute kann man für einen ähnlichen Preis folgendes Gerät bei MSI erhalten.
Noch immer halten die Standard-Akkus ca. 2h, noch immer haben die Dinger nur nen VGA-Out und nicht genug Leistung für etwas höher auflösende Videos, noch immer wiegen sie 1,2kg, noch immer werden die Geräte spürbar warm (vor allem auf Textiloberflächen abgestellt) und noch immer brauchen sie einen mechanischen Lüfter den man hört (teilweise unter Last sogar recht laut).
Darauf hatte ich keinen Bock mehr und als der 2. Akku (der große, klobige 8-Zellen-Akku mit 6-7h Laufzeit gab schon vor einer Weile den Geist auf) neulich aufhörte zu funktionieren, hatte ich endlich eine Ausrede mich nach etwas neuem umzusehen.
Die natürliche Idee war dann ein vergleichbares Gerät mit ARM-CPU zu kaufen. Warum sollte ich auch bei x86ern bleiben, wenn die technisch nichtmal annähernd mithalten können? In der Tat gibt es genug CPUs die den Atom einfach nur alt aussehen lassen. Allen vorran die NVIDIA Tegra 2 zeigen enormes potential. Es gibt nur ein Problem: man findet keine Rechner damit! Ein paar ältere Netbooks mit A8-CPU und natürlich diese aktuell so gehypten Tablets gibts es (gleich dutzendweise)
Tablets sind einfach kein sinnvolels Konzept!
Ich darf von berufs wegen öfters mal ein iPad in der Hand halten (um nicht zu sagen seit letztem Jahr liegt fast permanent eins an meinem Arbeitsplatz oder in der Nähe, weil ich so Sachen für iOS und Android programmieren soll) und ich hab in all der Zeit keine Anwendung dafür gefunden.
Bildschirmtastatur gibt kein haptisches Feedback, mit 700g ist die Kiste verdammt ermüdend wenn man sie einhändig halten will und einhändig bedienen ist bei diesem ganzen Multitouch-Zeugs auch nicht so das wahre. Besser noch: die Texteingabe auf einem großen Tablet ist _nachweislich_ schlechter als auf einem vergleichbarem Telefon, da man loslassen muss um die Tasten in der Mitte zu erreichen.
Dann fand ich das Toshiba AC100.
Im Prinzip ist es genau das was ich suchte. Ein kleines Netbook. Es bringt 875g auf die Wage ist nur 14-21mm dick, hat eine relativ brauchbare Tastatur, HDMI-out, Tegra2-CPU, >6h Akkulaufzeit und das beste: das Betriebssystem ist ein ziemlich kaputtes Android.
Das soll gut sein? Ja, denn das sorgt schön dafür dass sich viele ahnungslose Leute diese Netbooks gekauft haben, festgestellt haben dass ihr Office nicht geht oder dass sie dank fehlendem Android-Market auch sonst kaum Anwendungen installieren können und wollten die Dinger wieder loswerden.
Bei EBay bekommt man die jetzt jedenfalls für unter 100€ nachgeworfen.
Natürlich ist das ein billiggerät und knarzt etwas. Auch wären mehr als ein USB-Anschluss (es gibt einen für peripherie wie USB-Sticks oder Mäuse und einen mini-USB um das AC100 an einen Rechner, als Speichermedium anzuschließen) schön gewesen. Auch hat man, wie heute üblich, vergessen das Display zu entspiegeln und das Touchpad ist für meinen Geschmack etwas zu sehr an der Vorderkante des Geräte angeordnet. Wirklich "schlimm" jedoch ist eigentlich nur dass die deutschen Versionen kein Bluetooth haben (daher will man eigentlich UK-Versionen, aber die sind teuerer) und man das unter Android auch kaum via USB-Dongle nachrüsten kann.
Momentan hab ich erstmal tatsächlich noch das originale Android 2.2 laufen, das von Toshiba bereit gestellt wurde (wenn ich auch ein paar System-Sachen nachgerüstet hab, um z.B. Google-Kontenverwaltung zu bekommen, interessanterweise ist der fehlende Market eigentlich kaum ein Problem, nur gibt es verdammt viele Sachen die gerne Systemkonten haben wollen). Ich überlege noch ob ich mir Meego, Android 2.3, Android 3.0 oder ein richtiges Linux draufwerfen soll, doch ich glaube dazu wird es dann jeweils gesonderte Beiträge geben.
Bis jetzt bin ich jedenfalls nach nicht ganz einer Woche immernoch ziemlich von der Kiste begeistert und glaube dass die Platform ziemlich großes Potential hat.
Importierte/Alte Kommentare:
#1621: 09.May.2013 07:05 von Ikem
Ich wollte mir mal so ein Gerät holen und Ubuntu draufspielen.
Das hat dann aber am nötigen Kleingeld gescheitert.
#1624: 09.May.2013 10:05 von Dr. Azrael Tod
hat mich 70€ (also keinen relevanten Betrag) gekostet, ubuntu läuft recht zuverlässig, aber RAM ist halt Mangelware. Man kann also alles tun, so lange man keinen Browser öffnen will.