Liebe Mitverschwörer(/-innen)

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Willkommen zur diesjährigen Hauptversammlung des Illuminaten e.V.

wir stehen am Ende eines Geschäftsjahres und somit am Anfang eines weiteren, voller Möglichkeiten, aber auch voller Gefahren. Darum finde ich, ist dies eine günstige Gelegenheit um auf die vergangene Zeit zurückzublicken und mal zusammenzufassen was wir so erreicht haben und welcher Ausblick sich uns für die Zukunft bietet.

Fangen wir mal mit dem Auffälligsten an:

Großereignisse


Sie Lage in Japan schien vorerst ziemlich ernst werden zu können, sorgte doch diese Unpässlichkeit des AKWs für eine überaus den Finanzen abträgliche Stimmung gegen unsere Finanzierung auf dem Energiesektor. Wieder muss man aber hier auch unserer Presseabteilung danken, durch die es bereits jetzt sehr wahrscheinlich erscheint dass wir dem Volk nicht nur die bereits seit Jahren beschlossenen Umrüstungen auf mehr regenerative Energieformen durch den neuen Zeitdruck noch teuerer verkaufen können, nein durch geschicktes Taktieren können wir nun die Rückstufung auf den vorherigen Status bei den Laufzeiten wahrscheinlich via Gerichtsprozessen und Vertragsverletzungen noch einige Milliarden aus der Staatskasse beziehen. Wir haben quasi wieder einmal eine nahezu perfekte Zwischenlösung gefunden und können diesen Punkt auch als deutliches Plus verbuchen.

Die anderen Folgen des Tsunamis und der Beben in Japan kommen hingegen leider nicht ganz so gut zum tragen wie es möglich gewesen wäre, da viele Gegenden zu gut auf derartige Ereignisse vorbereitet waren. Daran sollten wir arbeiten, wenn wir auch in den kommenden Jahren an gesteigertem Konsum durch Großereignisse einen fairen Anteil einfahren wollen.

Natürlich wird es keinem entgangen sein dass in einigen Regionen politisch bereits herbe Rückschläge hingenommen werden mussten. Zu nennen wären da vor allem einige Brennpunkte im mittleren Osten. So scheint sich Ägypten momentan in einem für uns ungünstigen Zustand zu stabilisieren und zumindest für die nächsten Monate kann man wohl erstmal nicht viel an der Situation ändern. Anders jedoch in Irak und Libyen, wo auch weiterhin gesunde Unruhen herrschen und in denen wir evtl. schon bald mit verstärkten Militäraktionen unsere Kassen aufbessern könnten.

Aufstandsprävention


Ein großflächiger Aufstand scheint noch immer in Deutschland nicht akut anzustehen. Unsere Ablenkungsaktionen (z.B. Sportveranstaltungen, Medienereignisse und Natur"katastrophen") werden prima von der öffentlichkeit angenommen, unsere alternativen Agressions-Entladungs-Ziele können fast ohne jeglichen Aufwand propagiert werden (Die These dass die Deutschen dagegen resistenter/sensibilisierter wären und aufgrund ihrer Geschichte weniger zu Entladungen gegen Randgruppen neigen, kann man damit auch als glücklicherweise widerlegt betrachten.) und auch die Ablenkung von direkten Problemen funktioniert momentan hervorragend. (Bereits "Skandälchen" um minimale Beträge im unteren Millionenbereich reichen aus um problemlos von unseren Aktionen über hunderte Milliarden abzulenken.)

Ernstfallbehandlung und aktueller Status der Einsatzkräfte


Zum einen sind unsere letztjährigen Großaktionen fast durchgehend auf mehr Widerstand gestoßen als wir es sonst gewohnt waren. Dabei sollte man aber auch nicht vergessen dass wir sowohl Stuttgard 21 als auch den ersten Kastor-Transport nach der Laufzeitverlängerung direkt absichtlich auf einen Termin gelegt hatten, der nicht durch Ablenkungsveranstalltungen wie Bundesliga, Olympische Spiele oder Eurovision Song Contest geschützt waren.

Wir alle kennen die Diskussionen darüber, ob wir damit evtl. die Entwicklungen zu unseren Ungunsten beschleunigt haben, doch wir kennen auch alle den Fakt dass es einfach nötig war eine Generalprobe durchzuführen, ob wir mit aktuellen Mitteln einen größeren Mob annehmbar eindämmen können.
Das Ergebnis hat uns Recht gegeben. Die Abwehr erfolgte jetzt bereits leichter als erwartet und mit den geplanten Aufrüstungen in diesem Bereich sollten wir auch den erwarteten Großaufstand relativ gut eindämen können. Wir konnten somit bereits heute eine unbürokratische Amtshilfe testen, mit der wir Kräfte aus Frankreich in Deutschland einsetzten. Wasserwerfer haben sich, wie so oft, sehr gut bewehrt, sind aber politisch dadurch etwas unter Druck gekommen, was jetzt die Einführung von stärkerem Gerät etwas verteuert und verzögern könnte. Unsere Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit ist aber bereits dabei sich des Problemes anzunehmen.

Natürlich bleiben einige Dinge noch unerledigt, wie auch bereits die letzen Jahre. Zu nennen wären da dass wir bisher noch nicht genug Drohnen einsetzen können um eine umfassende Sicherung des Einsatzgebietes zu gewährleisten und auch der Einsatz von militärischen Streitkräfen ist noch immer nicht juristisch legitimierbar. Vor allem letzteres stellt noch immer eine Bedrohung für den Standort Deutschland dar. Natürlich wissen wir alle dass es kein Problem wäre diese Truppen bei einem kurzen Ausbruch doch einzusetzen und wenn sich derartiges zeigt, werden wir das natürlich auch problemlos für weitere Einsätze nachholen können, doch noch immer sind Szenarien möglich, in denen für uns in Deutschland ein geringerer Schutz vor der breiten Masse besteht als in anderen Ländern. Mehr Polizeikräfte und zivile Einsatztruppen könnten in solch einem Fall auch nur schlecht als Ausgleich wirken.

akut-politische Projekte


Weiterhin ist auch eine lückenlose Überwachung der ungewünschte Elemente dieser Gesellschaft noch immer in weiter Ferne. Die Vorratsdatenspeicherung und auch der Bundestrojaner wurden kurzzeitig aufgehalten und müssen jetzt mit Mehraufwand auf anderem Wege realisiert werden. Natürlich wird dies inhaltlich auf lange Sicht nichts ändern, doch wir müssen uns auch bewusst sein dass weitere Aktionen auf EU und Länderebene auch Kosten verursachen. Natürlich befindet sich dieser Faktor noch lange nicht im relevanten Bereich, da Bürgervertreter zum Glück sehr billig sind, doch wir sollten nicht zu schlampig mit unseren Mitteln umgehen.

Nahezu keinerlei Widerstand können wir jetzt noch bei anderen Aktionen wie Rasterfahndung, kompletterfassung biometrischer Merkmale, Volkszählung und Telefonüberwachung feststellen. Da scheint unser politischer Arm wirklich ganze Arbeit geleistet zu haben.

Wenn wir schon bei unseren Freunden in der Politik sind, bleibt noch anzumerken dass wir auch dort unseren Ausgangspunkt für zukünftige Aktionen verbessern konnten. Die Politikverdrossenheit ist aufgrund des meisterhaften Taktierens unserer Leute bei CDU, SPD, FDP und co. auf einem Höchstpunkt angekommen wie wir ihn schon seit Jahren nicht mehr gesehen haben. Wenn wir die politischen Linien der Parteien noch etwas weiter angleichen können, könnten wir schon in wenigen Jahren Wahlbeteiligungen von unter 15% erzielen.

Dies wieder macht auch eine direkte Beeinflussung der Wahlen ziemlich unnötig, was, das muss ich leider sagen, auch durch momentane Blockade unseres Wahlcomputerprogrammes auch etwas erschwert wäre.

Damit wären wir auch bereits bei ernsten Problemen: Noch immer existieren kaum gut gesicherte Wohnbereiche. Vor allem der Aufbau von koordinierten Sicherheitsdiensteinrichtung für das ganze Stadtviertel, läuft in anderen Ländern erheblich besser. Auch physische Barrieren wie Mauern und Zäune sind nicht in ausreichendem Maße vorhanden. Ganz schlecht sieht es momentan mit der Legitimierung einer Zugangskontrolle für das Viertel aus, bisher müssen wir scheinbar dazu direkt Polizeikräfte einsetzen, was den Verwaltungsaufwand für eine dauerhafte Abschottung drastisch in die Höhe treibt.

Doch auch hier gibt es Lichtblicke: Unsere Aktionen um die Bürger immer und überall an Kontrollen und sicherheits-gefühl-verursachende Aktionen zu gewöhnen machen große Vortschritte. Kaum jemand regt sich heute noch wegen Leibesvisitation, Körperscannern oder sperrung von Bahnhöfen u.ä. wegen eines Koffers und ähnlichem auf.
Weiterhin konnten wir die lokalen Polizeikräfte kräftig aufrüsten und haben auch die Bevölkerung schonmal daran gewöhnen können dass diese auch mal mit Automatikwaffen oder Kettensägen bewaffnet sind. Auch dies sollte Widerstände im ernstfall drastisch reduzieren.

Alles in allem kann man aber noch immer nur dazu raten die Notfallwohnungen in Arbeitervierteln noch nicht abzuschaffen, momentan können wir einfach eine absolute Sicherheit in der eigenen Villa noch nicht garantieren. Vor allem gegen Einzelanschläge die unabhängig von großen Aufständen erfolgen, können wir momentan noch keinen guten Schutz vorweisen.

Mit diesen ermahnenden Worten möchte ich nun schließen. In diesem Sinne:

Discordia domi foris pax

Geschrieben von: DAT
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