Computerhotline
Jeder von euch kennt es, so ziemlich jeder hasst es, die meisten machen es doch... kostenloser Techsupport für Freunde und Familie. Warum tut man sich das an? Ein Arzt steht doch auch nicht auf der Geburtstagsfeier rum und sagt seiner Tante "Das Problem mit deinem Arm klingt ernsthaft, ich werd die Woche mal vorbei kommen und operieren müssen.". Klar gibt es auch andere Berufsgruppen, die mal eben für Familienmitglieder auch ihr Handwerkszeug ergreifen, aber keine andere bringt ihr Handwerkszeug zu den entsprechenden Personen nach hause, sitzt dann stundenlang am genannten Problem, behebt es und muss sich wann immer mal wieder ein Problem mit dem bearbeiteten Objekt auftritt stundenlang beschwerden anhören bis man sich bereit erklärt sich erneut etliche Stunden daran zu setzen.
Nehmen wir doch mal einen KFZ-Mechaniker als Beispiel:
- Man bringt das Auto zu ihm, keiner würde auf andere Ideen kommen.
- Nur weil er einmal die Reifen gewechselt hat oder den Motor ausgetauscht hat, ist er noch lange nicht automatisch dran Schuld wenn das gleiche Problem ein paar Monate später wieder auftritt. Im schlimmsten Fall würden sich die betroffenen Personen jemanden bezahltes suchen weil "Das ist ja richtige Arbeit, das kann man einem gutem Freund nicht ständig unbezahlt zumuten."
Zweites Beispiel, ein Maler:
- OK, der bringt wirklich seine Ausstattung in die Wohnung mit dem Problem.. aber eben weil es ja kaum anders geht.
- Wenn ein paar Wochen bis Monate später ein Problem auftaucht liegt es nicht unbedingt am Maler. Hier kommt man sogar auf die Idee es könnte die falsche Farbe gewesen sein oder es wurde nicht genug Farbe verwendet.
- Auch hier kommt keiner auf die Idee die gleiche Person alle 3-4 Wochen irgendwo eine (auch nicht kleine) Wand malern zu lassen.. "Wenn ich ihm ständig so viel arbeit mache, fühlt der sich noch ausgenutzt."
Ich habe lange überlegt wie ich dieses Problem löse ohne alle betroffenen Personen vor den Kopf zu stoßen. Eine Möglichkeit wäre es darauf hinzuweisen dass man generell keine PCs mehr für lau neu aufspielt oder Handlungen daran ausführt die mehr als 60min dauern, eine andere dass man eine Preistabelle aufstellt, immer mit sich führt und betreffenden Personen gleich vor die Nase halten kann (bzw. T-Shirt als Werbefläche?). Letzteres kann auch gleich mit dazu verwenden um Systeme die man mag zu subventionieren oder ähnliche Dinge zu steuern. ("Computer neu aufspielen: Windows 20€/h, Linux bzw. andere Unix-kompatible 15€/h, andere nach Vereinbarung") Auf diese Art kann man auch gleich die Arbeit für zukünftige Aufträge stark einschränken. Denn sehen wir es objektiv, 1 PC mit Windows macht fast die gleiche Arbeit wie 3 PCs mit einem vernünftig eingestelltem Linux ("Ich hab mal wieder ein programm runtergeladen, wie bekomm ich das weg? Deinstallieren lässt es sich nicht!")
Wie kommt ihr damit klar, welche Lösungen habt ihr gefunden um dauerndes rumbasteln an allen möglichen PCs zu vermeiden? Werdet ihr auch ständig gedrängt Kaufberatung für alle möglichen elektrischen Geräte (Bei mir geht das wenns dumm kommt vom Handy über nen DVD-Player bis hin zu ner High-End-Grafikkarte. Ich habe als Programmierer natürlich von allen 3 Bereichen meistens nichtmal so viel Ahnung wie die Person die mich fragt... -.-) zu spielen?
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Importierte/Alte Kommentare:
#146: 03.Jun.2008 10:06 von profmakx
Ich habs an meinen Bruder deligiert.
#147: 03.Jun.2008 10:06 von Dr. Azrael Tod
Hmm.. meine Schwester hällt sich erfolgreicher von meiner Verwandtschaft fern als ich.. eigentlich interessant wenn man bedenkt dass sie in Chemnitz wohnt und ich in Zwickau, also dass ich mal eben den doppelten Weg nach Zschopau habe. (natürlich nur wenn ich nicht grade bei Cindys Eltern rumhäng, was nochmal ein ganzes Stück weiter ist.. und dass ich demnächst nach Dresden umsiedel macht die Entfernung auch nicht grade kürzer.)
Jedenfalls bin ich wohl eh der einzige zu dem man sagen kann "Du studierst das doch, du musst dich doch damit auskennen!" in meiner Familie. (Erklär mal jemandem, dass man, auch wenn man Informatik studiert, keine Lust hat sich mit jedem blöden Fehler von Windows auseinander zu setzen!)
#148: 03.Jun.2008 11:06 von UsualRedAnt
Im Grunde unseres Herzens werden wir doch alle gern gebraucht. Und die Loslösung von Nerds aus ihrem WOhn/Arbeitsumfeld hat doch auch durchaus positive Elemente.
Mal davon abegesehen, dass es sich nicht gehört bei der eigenen Sippe eine Rechnung zu schreiben, bleiben doch auch PC-Hilfsarbeiten nicht unbelohnt. Wenn Mutti mit ihrem neuen Rezepteprogramm glücklich ist, macht das nächste Weihnachten vielleicht sogar Spaß ;)
Im Ernst. Ich hab kein Problem damit anderen ihre Windoof-Kisten zu installieren und wittlerweile einfach meine Standardinstallation... Nebenbei hol ich mir den neuesten Klatsch und Tratsch ab... Es ein leckeres Stück Kuchen oder so... Ein Geschäft bei dem es nur Gewinner gibt - Nur das Finanzamt kuck blöd aus der Wäsche.
#149: 03.Jun.2008 11:06 von Thorsten
Im Grunde unseres Herzens... Nein das stimmt so nicht, es geht eben bis zu einem gewissen Punkt und danach wird es unlustig. Man kann sehr viel Erfahrungen sammeln bei der Geschichte, aber wenn du dich schon den halben Tag mit irgendwelchen Problemem rum geärgert hast, hast du definitiv nicht auch noch lust dich Abends als first, second und third Level Supporter zu beschäftigen, da soll es auch einfach mal funktionieren, da will man auch mal lustige Sachen machen, oder sich mit anderen Hobbys beschäftigen.
Also ich hab das vor Jahren nach und nach runter gefahren und zum großteil eingestellt. Sehr dabei geholfen hat mir dabei das ich selber gar kein Windows nutze (die eine Kiste mit den vielen Spielen drauf zählt nicht), ich mich bei Windows Problemen dezent zurück halte. PC Supportende Raubkopierer gibt es im Windows Umfeld eh wie Sand am Meer, von daher wird da auch schnell ein anderer neuer Freund gefunden der einem hilft.
Support gebe ich maximal noch im familiären Umfeld, und in diesem habe ich zb. meine Mutter bereits vor geraumer Zeit erfolgreich auf Linux umgestellt. Bei Leuten ohne PC Erfahrung spielt es meiner Meinung nach keine Rolle ob sie nun von Windows oder Linux keine Ahnung haben. Der Vorteil liegt zudem klar auf der Hand: Der Nachbar/Nachbarin, Freund/Freundin kommt eben nicht einfach mal an und installiert ihr irgend eine scheisse die die Stabilität des Systems gefährden.
#150: 03.Jun.2008 08:06 von Dr. Azrael Tod
Hmm.. ich hab jetzt erstmal als ernsthaft durchführbaren Plan ins Auge gefasst alle PCs die ich immer noch warte so umzustellen dass ich dort auch per SSH mal ein bisschen Fernwartung betreiben kann (umstellung auf Linux ist dort jetzt überall erfolgt).
Dann kann ich auf telefonische Fragen wie "wie kann ich meine Emails abrufen und meine Konten in Thunderbird einbinden?" gleich mit "Moment, gib mir mal die Daten von deinem Anbieter, ich stell das mal schnell ein..." antworten.
#151: 11.Jun.2008 10:06 von DrNI
Ich habe für Windows-Geschichten einen für Studenten angemessenen Stundenlohn eingeführt. Linux mache ich weiterhin umsonst. Bei letzterem sind die Leute ja recht selbstständig. Bei ersterem bin ich sie erfolgreich losgeworden. Falls nicht lehne ich mich bei der Arbeit ab und zu eine halbe Minute zurück und versuche, ans Geld zu denken.
Ich benutze selbst seit einigen Jahren kein Windows mehr. Immer, wenn ich davor sitze, geht irgendwas schief.