RAUBKOPIERER SIND VERBRECHER!?

Dies soll kein Aufruf zum Wahllosen kopieren sein. Alles was ich will ist ein paar Argumente zu nennen und evtl. jemanden zum nachdenken zu bringen, ob es denn nicht evtl. doch Möglichkeiten gäbe die Rechte anders zu regeln als einfach jedem alles zu verbieten und alle ein zu sperren

  1. man kann nicht mehr als 2/3 des Volkes zu Verbrechern erklären
    (andernfalls wäre "grobe Dummheit" längst als Straftatbestand zugelassen)
  2. "Raub" impliziert dass jemandem etwas weggenommen wird. Tatsache ist jedoch, die Rechteinhaber auch nach dem Kopieren weiterhin als Urheber gelten und keinerlei Rechte oder Güter verloren haben.
  3. mindestens 9/10 der kopierten Daten werden mehr aus reiner Neugier oder ähnlichen Gründen kopiert als aus materiellen.
    Hätten die kopierenden Personen nicht die Möglichkeit auf kostenlosem Weg an diese Dinge zu kommen würden sie einfach darauf verzichten.
  4. Bessonders teuere Software (Autocad/Photoshop/Delphi/usw.) ist für Privatpersonen nur sehr begrenzt sinnvoll und würde normalerweise fast nie von selbigen gekauft werden.
    Dadurch, dass diese Software von diesen Personen aber in kopierten Versionen verwendet wird werden Kaufentscheidungen von Firmen positiv für diese Software beeinflusst. (Angestellte kennen sich ja bereits damit aus)
  5. Die Verkäufe von Tonträgern und ähnlichem sind trotz der Möglichkeiten analoger und später digitaler Kopien kaum gesunken (Die von der Musikindustrie angeprangerten Milliardenverluste sind reinweg illusorisch, werden auf Grund der Anzahl der Kopierten Dateien berechnet und lassen andere Einflüsse wie den erhöhten Absatz bei der Ersetzung der LP durch die CD völlig außer Acht)
  6. Es ist derzeit verboten Kopien von "durch technische Maßnahmen wirksam geschützten" Datenträgern herzustellen. Wie kann ein Schutz wirksamm sein, wenn man ihn umgehen kann und dennoch eine Kopie herstellen kann? Diese Formulierung ist bestenfalls ein Gummiparagraph, eigentlich eher reiner Schwachsinn.
  7. Für Geräte und Medien, die das Kopieren von Musik ermöglichen, müssen pauschale Abgaben abgeführt werden, die bereits im Kaufpreis enthalten sind. Wenn das Kopieren illegal ist, warum verdienen die Künstler dann an den Kopien? (oder andersrum)
  8. Dank verwirrender Rechtslagen ist es für Künstler die bei GEMA und co. eingetragen sind unmöglich gleichzeitig GEMA-geschützte Werke und Werke unter einer anderen (z.B. freien) Lizens zu veröffentlichen. Die Vertragslaufzeit mit der GEMA beträgt dabei 6 Jahre und einmal geschützte Werke können kaum wieder freigegeben werden. (Wie sollen Künstler da ohne ernsthaft benachteiligt zu werden auch freiere Werke schaffen?)
  9. Die Verteilungsgerechtigkeit und Transparenz der GEMA ist weit mehr als Fragwürdig.
  10. Seitens der Verbraucher stellt die GEMA-Vermutung d.h. die Tatsache, dass bei beliebigen Musikstücken die Rechtsprechung von einer GEMA-Registrierung ausgeht, solange nicht der Urheber dem Kunden die Nichtmitgliedschaft bestätigt eine umstrittene Umkehr der Beweislast dar.
    [Enzyklopädie: Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte. DB Sonderband: Wikipedia 2005/2006, S. 305885]
  11. Möchte ein Betreiber einer Internet-Seite gemapflichtige Musik auf seiner Internetseite anbieten (z.B. beim Betreiben einer Fan-Webseite oder auch bei weiteren nicht kommerziell ausgerichteten Seiten), so ist er verpflichtet, ebenfalls einen hohen GEMA-Beitrag jährlich (100 EUR pro 5 Titel) zu leisten. Hierbei wird nicht unterschieden, ob Seiten kommerziell und gewerblich sind, oder wie oft die Musik tatsächlichabgespielt wird. D.h. eine etablierte Sängerin, die auf Platz 1 der deutschen Charts steht, zahlt genauso viel wie eine kleine Band, die das Ganze nur als Hobby ausübt.
    [Enzyklopädie: Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte. DB Sonderband: Wikipedia 2005/2006, S. 305886]
Geschrieben von: DAT
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