Zaiber-Terror-Kriegs-Panik

Ich ertrag's nicht mehr. Dieses grauenvolle, uninformierte Floskel-Geschwurbel in unseren Qualitätsmedien regt mich unsagbar auf.
Aktuelle Instanz: Zaiber! Äh, Cyber!

Allein' das Wort schon!

Und dann entblöden sich nicht mal unsere öffentlich-rechtlichen Medien genau in das gleiche Panik-Horn zu tuten. Schönes Beispiel:
Ein Audiobeitrag von Brigitte Fehrle (sonst bei Berliner Zeitung) mit dem Titel Cyberangriff auf Bundestag - Der unsichtbare Feind

So unglaublich viel Bullshit auf so wenig Text! Und das von meinen Rundfunkgebühren!

Alle Versuche, die Angriffe abzuwehren und den Trojaner, den Computerwurm, auszusperren, sind fehlgeschlagen. Die Folge: Das ganze System ist wahrscheinlich nicht zu retten. 20.000 Computer von Abgeordneten und Mitarbeitern müssen verschrottet werden.

Ja, doof halt wenn Leute hirnfrei E-Mail-Anhänge öffnen.

So nah ist uns in Deutschland die Gefahr aus dem Netz noch nie gekommen.

Ich zittere!

Zurecht wird gefragt: Wie kann das passieren? Cyberkrieg in Deutschland? Immerhin ein Hauch davon. Ein Hauch, der uns, die Öffentlichkeit, endlich aufschrecken muss.

Rechtsphilosophen schlagen eine Art "Genfer Konvention" für Kriege im Netz vor.

Unter den Staaten hat derweil eine Art digitaler Rüstungswettlauf begonnen.

Aber kann das die Gefahr aus dem Netz eindämmen? Gibt es wirkungsvolle Abschreckungsstrategien gegen diesen unsichtbaren Feind? Derzeit nicht.

Im schlimmsten Fall kann der Cyberkrieg mit einem Laptop aus einer Garage geführt werden. Stark übertrieben? Noch.

Auch eine so fortschrittliche und wünschenswerte Technologie wie die "smart homes", die die Energieeffizienz unserer Haushalte verbessern soll, schafft Möglichkeiten für Cyberangriffe.

Es bleibt uns also nichts anderes übrig, auf das zu setzen, was unsere Gesellschaft ausmacht: die Kraft demokratischer Kontrolle. Viel Zeit bleibt nicht.