Traurige OpenSource-Situation

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Beim Linux-Magazin gibt es mal ausnahmsweise wieder einen interessanten Artikel:

Hersteller scheuen Kooperation mit Kernel-Community

Einige Hersteller von Smartphones und Embedded-Geräten pflegen mit sehr hohem Aufwand komplett eigene Zweige des Linux-Kernels. Viele Entwickler würden das gern ändern, dem stehen aber Unternehmen entgegen, wie ein Sony-Entwickler berichtet.

Das Ganze bezieht sich auf eine Umfrage und die Vorstellung der Ergebnisse der selbigen über die Gründe warum Unternehmen ihren Code nicht in den Linux-Kernel einbringen.

Was erwartet man auch von den Herstellern, wenn nicht mal Google selbst darauf achtet korrekt zu verfahren?

So unterscheide sich bereits der von Google veröffentlichte Android-Kernel mit über 1.000 Beiträgen deutlich vom Standard-Linux in Version 3.4.

Um fair zu bleiben: Google veröffentlicht wenigstens den Code, halt nur in keiner brauchbaren Form und niemand setzt sich dann hin, friemelt den Scheiß wieder auseinander und packt das in den Mainline-Kernel. Wer sollte das auch tun?

Nein, natürlich ist das nicht wirklich logisch...

Dies führe oft dazu, dass etwa für neue Geräte wieder und wieder die gleichen Patches eingepflegt werden müssten. Außerdem würden dadurch sehr viele Ressourcen gebunden. Die damit einhergehenden Kosten könnten sich Unternehmen sparen. Besser sei es jedoch, damit weitere Arbeiten am Kernel umzusetzen.
Wer hat behauptet Marktwirtschaft würde zu logischen/effizienten oder sonst sinnvollen Vorgehen führen?
Marktwirtschaft führt immer zu kurzfristiger Planung und Gewinnmaximierung. Was interessieren schon globale oder langfristige Planung?

Bird erklärte, dass dies oftmals sehr eigennützige Gründe seien, und auch weitere Argumente für die Kooperation mit der Upstream-Community sprächen. Zumindest aus Sicht der Unternehmer sollte sich diese Eigennützigkeit aber eigentlich auszahlen.

Genau aus diesem Grund brauchen wir GPL oder ähnliche Infektiöse Lizenzen.

Eben weil die Hersteller eigennützig handeln und ihren Code nicht veröffentlichen müssen wir sie dazu zwingen. Wir haben schlicht keine anderen/besseren Druckmittel als dass sie "unseren" Code verwenden wollen.

Wer wirklich denkt der Markt würde das regeln, oder die Hersteller würden irgendwann selbst die Vorteile erkennen die OpenSource ihnen bietet, der kann gerne losziehen und sich jetzt ein brauchbares OpenSource-Telefon kaufen gehen das ohne Binärblob-Scheiß kommt.

Geschrieben von: DAT
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