E.T.-Software

Das wars dann.. auch wenn ich fast immer Internetzugang habe, aber fast ist halt doch nicht immer. Außerdem will ich einfach keine E.T.-Software die permanent nach hause telefonieren muss.

Solchen Mist hätte man vor wenigen Jahren noch mit großflächiger Entrüstung in allen Medien gelesen. Erinnert sich noch jemand an die Onlineaktivierung von Windows XP, die Microsoft nur mit großen Auflagen durchsetzen konnte?
Microsoft wurde damals nicht nur dazu verdonnert hohe Anforderungen einzuhalten, um sicherzustellen dass der Onlineservice auch permanent erreichbar ist, man sich auch per Modem direkt bei Microsoft einwählen kann (und so keine Zusatzkosten anfallen für Internetverbindung o.ä.) sie mussten sich auch verpflichten einen Alternativen Weg einzubauen (Aktivierung über eine kostenlose Telefonhotline).

Heutzutage muss man bereits jedes zweite Spiel über eine Internetverbindung aktivieren, in 3-4 Jahren wird es völlig normal sein wenn ich mein teuer gekauftes spiel nur noch online spielen kann und keiner wird sich mehr beschweren.

Bei TorrentFreak wird natürlich der offensichtliche Punkt angesprochen: Warum sollte ich mir ein Spiel für >50€ kaufen, wenn ich es für 0€ runterladen kann, dann eine Version habe die ich NICHT aktivieren muss, ich das Spiel jederzeit und überall spielen kann (auch ohne Internetverbindung) und dass ich einem interessiertem Freund auch mal einfach so in die Hand drücken kann.

Doch sehen wir einmal weiter: was mach in 10 Jahren? Bereits jetzt habe ich Probleme Fallout 2 durchzuspielen, auch wenn ich die Originalversion sogar doppelt besitze. Auf meiner CD sind leider nicht die passenden Patches drauf und ohne die, ist das Spiel an mehreren Stellen nicht durchspielbar. Zum Glück gibt es dafür Drittanbieter, da BlackIsle oder Interplay es nicht für nötig halten den Patch deutlich findbar zum Dowload anzubieten (zumindest war das vor der Veröffentlichung neuerer Kombo-Packs mit dem relativ aktuellen Fallout3 der Fall).
Was wenn ich Fallout 2 online aktivieren müsste? Vlt. hätte ich Glück, da es die Hersteller noch gibt.. was wenn dem aber nicht so wäre? Ich kann Software nicht mehr verwenden für die ich Geld bezahlt hab?

Natürlich ist nicht alles was hinkt ein Vergleich, aber was wäre wenn Opel verkauft wird und danach schlagartig kein Opel mehr gestartet werden kann? Würde das den Opel-Kunden gefallen?

Vlt. wird es ja besser wenn es 3 Jahre dauert zwischen dem Verkauf und der Stillegung aller Autos? Nein? Dann vlt. wenn Opel sich verpflichtet, vor dem Pleitegehen noch einen "Patch" zu veröffentlichen, den man nur in der nächsten Werkstadt einbauen lassen muss (nachdem man ihn irgendwie bekommen hat, der Ansprechpartner ist ja seltsamerweise weg) und schon kann man wieder fahren.

Die Idee gefällt euch immer noch nicht? Das ist aber seltsam, bei Software scheint so ein Vorgehen ja auch keinen zu stören, irgendwie reagieren die Leute halt bei "virtuellen Gütern" doch noch anders als bei physikalischen Gegenständen.

Die Frage wäre halt nur: Existiert wirklich so ein Unterschied oder haben die Kunden einfach noch immer nicht verstanden wie sehr sie eigentlich verarscht werden.