Editor-Alternative: Cream
Weiterhin hätten wir da VI/VIM (und vlt. noch Emacs als einzige Alternative). Das Ding kann eigentlich ALLES, läuft überall, rennt selbst auf der kleinsten Kiste, kann auch mal direkt auf nem Server via SSH verwendet werden oder in eine GNU Screen-Session geworfen werden und ist anpassbar bis man das eigentliche Programm nichtmal mehr erkennt.
Leider hat das Ding auch eine Lernkurve die es für mich einfach unzumutbar macht. Sicher, ich kann damit einigermaßen sinnvoll Dateien bearbeiten, auch ein paar wenige Sonderbefehle beherrsche ich noch, doch um es wirklich für den Alltäglichen Einsatz bereit zu machen, müsste ich mich wahrscheinlich erstmal ein paar Wochen hinsetzen, Befehle lernen und die entsprechende Configdatei zusammenschreiben.
Es kann durchaus sein dass sich der Aufwand dafür lohnt... aber wie das halt mit Aufwand, den man betreiben müsste um später weniger davon zu haben, ist: ich bin zu faul dafür.
Eine weitere Alternative bilden wohl die ganzen kleinen Programme, die eher aus der Ecke "Notepadersatz" kommen und im Laufe der Jahre von einem kleinen, grafischen Editor bis zur vollständigen IDE aufgeblasen wurden. Meist geschieht dies mithilfe von Erweiterungen/Plugins oder die Editoren sind selbst bereits in einer Script-Sprache geschrieben die sich wohl leicht erweitern lässt und viele Programmierer anzieht sich doch nur mal ganz schnell noch einen Patch für die dringend benötigte Funktion XYZ zu schreiben und diesen in den Editor zu packen.
Diese Editoren sind zwar meist erträglich schnell, dafür muss man aber leider oft auf einige Funktionen verzichten oder damit leben dass es zwar Plugins für diese Funktion gibt, diese aber irgendwelche Macken hat.
Typische Vertreter dieser Abteilung wären wohl Notepad++ unter Windows (mit einem SFTP-Client der Dateien an den Editor weiterreicht und einigen Plugins für z.B. Ctags-Support momentan mein Werkzeug der Wahl unter Windows) oder Gedit (leider etwas langsamer Editor den ich bisher unter Linux hauptsächlich verwendete, habe z.B. Plugins für Class-Browser, intelligente Leertaste oder Auskommentieren kompletter Blöcke installiert, selbst für Symfony gibt es eine Autovervollständigungs-Schnippsel-Sammlung).
Neuerdings bin ich jedoch auf eine neue Möglichkeit gestoßen: Cream, eine Abvariante (oder eher eine Sammlung von Voreinstellungen) von VIM, die eine alternative Oberfläche spendiert bekommen hat.
Cream bringt dabeit die Geschwindigkeit und die Funktionen eines VIM mit, ist aber dank guter Oberfläche auch für Einsteiger und GUI-Fanatiker verwendbar ohne dass erst seitenweise Config angepasst oder Befehle gelernt werden müssen.
Ein paar Macken hat das Ganze zwar noch, so sind einige Keybindings etwas gewöhnungsbedürftig (aber dafür schön übersichtlich auf einer Hilfeseite aufgelistet) und einige Menüpunkte nicht wirklich selbsterklärend benannt. Dafür bietet Cream bereits über das Menü erreichbar mehr Funktionen als die meisten anderen Editoren NACHDEM man alle möglichen Plugins installiert hat. Weiterhin kann man jederzeit via Ctrl+L in den "normalen" VIM-Modus wechseln und dort auch die komplexesten VIM-Befehle nutzen.
Ich werde mal sehen wie gut ich mit SMBFS/SFTPFS zurecht komme (Cream unterstützt leider nicht die Gnome-Interne verwaltung entfernter Dateisysteme) und, sollte das zur Zufriedenheit funktionieren, dann wohl komplett auf Cream umsteigen.
Leider hatte ich in der Vergangenheit wiederholt Probleme mit SFTPFS, gemountete Verzeichnisse haben gerne mal "vergessen" mit welchem Nutzer ich gerade angemeldet war und stundenlang bearbeitete Dateien waren plötzlich nicht mehr speicherbar. Doch tun wir mal optimistisch und nehmen an dass dieser Fehler im letzten halben Jahr irgendwann mal behoben wurde.
Importierte/Alte Kommentare:
#1369: 10.Jan.2010 04:01 von fwolf
Hast du dir schon mal Geany angeschaut? Ich verwende das auf meinem Netbook als schlanke und schnelle IDE-Alternative. U.a. bietet es einen sehr praktischen "Inhalte invertiert darstellen"-Modus, Wort- bzw. Variablen- und Funktionsergänzung, und allerhand Kram mehr.
cu, w0lf.
#1370: 10.Jan.2010 12:01 von Dr. Azrael Tod
ja, fand ich aber nicht so prall.. selbst GEdit hat imho mehr Funktionen, aber ist dafür glaube auch irgendwann langsamer.
Für einige, private Python-Projekt hatte ich schon ein paar mal recht erfolgreich mit Geany gearbeitet, aber bei PHP@work hab ich mich dann doch lieber zurück auf Gedit besonnen.