Arbeitszeiten

Es geht ja schon los wenn ich mal aufs Amt muss... Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag irgendwann zwischen 9 und 14 Uhr, Dienstag und Donnerstag gibt es aus unglaublich großer Gnade auch mal Öffnungszeiten bis 18:00. BRAVO! Schon ein Fall für den ich mir fast Urlaub nehmen muss nur um ein Formular abzuholen oder so. (Wobei es in Dresden noch geht, da hier viele Ämter glücklicherweise auch mal Samstags öffnen. Dumm ist halt nur wenn man in einer Kleinstadt wie meiner Heimatstadt Zschopau wohnen würde... aber da gibts ja nicht viele Leute, betrifft also kaum jemanden.)

Bei Banken gehts gleich weiter... Öffnungszeiten immer nur bis 18:00, Freitags (wenn es sich sogar mal lohnen würde zeitiger Schluss zu machen) nur bis Mittag! \o/
Wobei das ja eh nicht mein Hauptproblem mit Banken ist... jeder der schonmal in einer anderen Sparkasse geld auf sein Konto bei der eigenen Sparkasse einzahlen wollte weiß wovon ich rede (Ein Problem dass man nicht hat wenn es Einzahlungsautomaten für Kleingeld und Scheine gibt... die ich aber bisher nur in der Kleinstadt Zschopau gesehen habe, wo ich nicht drauf angewiesen bin, und weder in Zwickau, noch Dresden).

Doch ignorieren wir mal die Bürokratie, es gibt ja noch genug andere Stellen an denen man mit Menschen interagieren muss...
Ärzte (MUHAHAHAHA, schonmal versucht nach 18:00 zum Zahnarzt zu gehen?), spezialisierte Einzelhändler (ok, der Gemüseladen/das Einkaufszentrum an der Ecke hat 8-20 Uhr geöffnet aber wer kennt einen Uhrmacher der vor 9 oder nach 18 Uhr noch jemanden in den Laden lässt?) oder Post-Filialen, keiner scheint anzunehmen dass außerhalb der üblichen Zeiten noch Kunden unterwegs sein könnten.

Post! Das ist sowieso ein Stichwort. Die Post schlägt bei uns irgendwann zwischen 12 und 17 Uhr auf. Ich könnte ja damit leben dass sie langsam ist, Pakete mehr wirft als Transportiert oder dass Briefe auch permanent unterwegs verloren gehen... aber wie zum Henker soll ich jemals zuhause sein wenn ein Paket ankommt?
Ich könnte mich ja sogar damit abfinden mein Mittagessen auf 14:00 oder so zu verlegen und statt zum Dönermann lieber nach Hause zu gehen, dann könnte ich nicht nur Weg sparen sondern auch noch meine Nachbarn zu ebener Erde entlasten mir ständig meine Pakete entgegennehmen zu müssen (Ich will auch eigentlich garnicht wissen wer dafür haftet wenn mal ernsthaft ein Paket verloren geht oder so.).
Aber auch hier gilt: ich kann nicht jeden zweiten Tag erstmal für 5 Stunden Mittagspause machen... besser noch, ich weiß ja nichtmal genau an welchem Tag das Paket ankommt und kann höchstens mit Schätzwerten arbeiten.
Aber zum Glück gibt es ja besagte Nachbarn! Da zu denen der Fußweg so viel kürzer ist als zu uns ins 2. Obergeschoss, hat es sich in letzter Zeit sogar eingebürgert dass man gleich erstmal bei denen klingelt ob die das Paket annehmen... auch am Wochenende wenn wir zuhause sind!
Ich habe ja bereits mindestens 3-4 Pakete angenommen seitdem wir in Dresden wohnen... meine Nachbarn kommen bereits für Samstag Morgen auf erheblich mehr, am besten natürlich so dass man zum ersten Mal am Tag die Wohnung verlässt und im Briefkasten den Hinweis findet dass vor 15min. ein Paketbote da war.
Aber zumindest brauch ich mir keine Sorgen zu machen dass das daran liegen würde dass die Post nicht weiß wo ich wohne... denn immerhin weiß sie das gut genug um diese Daten schön öffentlich zu verkaufen.

Doch zurück zum eigentlichen Thema: Jeder Laden, jede Institution, jedes Amt hat ungefähr die gleichen Öffnungs- wie ich Arbeitszeiten. Jeder scheint genau dann auf Arbeit aufzuschlagen wenn ich das auch tu und keinen scheint es zu stören.
Da haben wir doch mal wieder ein tolles Beispiel für die "Servicewüste Deutschland", meines Erachtens weit aussagekräftiger als dass niemand meine Sachen an der Kasse für mich einpackt (das wollen die Leute eh nicht: "Lassen sie das liegen, junger Mann! Das sind meine Einkäufe!") oder dass $billigsterAllerInternetanbieter nur automatisierte Hotlines für 9,90€ die Minute als Hilfe anbietet.

Meine Arbeitszeit ist nicht zu selten oder zu abwegig! Meine Arbeitszeit ist zu normal und zu üblich!

Importierte/Alte Kommentare:

#1341: 07.Oct.2009 05:10 von reaper

Versteh ich nich, am Anfang schreibst du das du deine Arbeitszeiten legen kannst wie du willst. Dann geh halt mal um 9 aufs Amt, danach auf Arbeit und mach Abend entsprechend länger. Wenn man flexible Arbeitszeit hat, dann ist doch prima, richtig mies sind Leute dran die nicht mal zwischen durch weg können oder man später anfangen können. Solls ja auch geben ;) Und zum Zahnarzt kannste doch auch mal schon vor der Arbeit gehen.

Aber unabhängig davon haste recht: "Bitte holen sie ihr Paket auf der Postfiliale XYZ ab. 9-18 Uhr aber nicht vor morgen" ;)

#1342: 08.Oct.2009 10:10 von B3rT

Oh ja, darüber reg ich mich auch ständig auf. Habe ähnliche Arbeitszeiten wie du. Wenn ich mal zur Bank muss heißt das das ich an den zwei Tagen an denen sie mal bis um 18.00 offen hat mit 120 anstatt der Erlaubten 80 nach hause Rasen darf. Und wehe es ist mal Stau, dann darf ich 4 Tage warten bis ich wieder die Chance hab, weil Samstag zu öffnen fällt denen natürlich auch nicht ein ...
Schlimmer war es allerdings vor einem guten Jahr als ich eine neue Wohnung gesucht hab. So gut wie kein Makler (und ohne Makler gibt es nichts, zumindest nicht hier) macht Termine nach 17.00.

Pakete lass ich mir im übrigen generell nur noch auf den Arbeitsplatz liefern. (Gibt nur Probleme wenn der Shop keine Möglichkeit für die Angabe einer Firma hat, dann liefert DHL nämlich nicht her...)

  • #1345: 08.Oct.2009 08:10 von Dr. Azrael Tod

    zum Arbeitsplatz senden ist auch eine Sache die ich mir schon mehrmals überlegt habe... mein Problem ist halt nur dass es auch Sachen gibt die ich dann nicht wirklich zeitlich genau genug planen kann. Wenn also ein Paket dann doch mal Samstags ankommt hab ich die Arschkarte.

    Schwere Sachen sind auch evtl. ein weiteres Problem, die mag man als Fußgänger nicht unbedingt von Arbeit nach hause tragen.

    • #1351: 13.Oct.2009 09:10 von B3rT

      Normal kommt das dann eben Montags früh dann an. Gut ich weiß nicht wie das sonst abläuft, da ich in einem Online Versandhaus arbeite kommt hier auch jeden Tag mehrmals die gesamte Palette an Lieferdiensten vorbei.

      Stimmt schwere Sachen könnten problematisch werden, solange man im Besitz eines Führerscheins ist kann man sich zumindest meist ein Auto irgendwoher leihen.

#1343: 08.Oct.2009 07:10 von Numanoid

Ja, gerade die Banken leben Öffnungszeitentechnisch noch mitten im Sozialismus. Wenn man Glück hat, dann Mo-Do 9-12 und 14-18 Uhr, Meistens hat man aber noch Mittwoch und Freitag ab Mittag geschlossen, Samstag sowieso. Aber dann wundern und rumjammern daß immer mehr Leute zu den Direktbanken abwandern.

  • #1344: 08.Oct.2009 08:10 von Dr. Azrael Tod

    das gleichen die dann aber wieder aus indem sie mehr Filialen gleichzeitig geschlossen haben... g
    Die Filialen scheinen wie Pilze aus dem Boden zu schießen, das einzige was noch schlimmer ist wärend wohl Krankenkassen. Halt all die Organisationen die dringendst Geld verbrennen müssen.

    • #1347: 09.Oct.2009 07:10 von reaper

      Genau und wenn die AOK auch noch die Filialen länger als von 12 bis Mittag aufmachen müsste dann gäbe es schon im April keine neuen Zähne mehr.

#1348: 12.Oct.2009 12:10 von torsten

Der/Die/Das Rewe bei mir um die Ecke hat ja jetzt auch bis 22 Uhr offen. Schön, da kann ich jetzt auch einkaufen, wenn ich den üblichen ladenschluss mal verpasst klar. Aber was passiert denn nun, wenn alle 24 h pro tag offen haben? Jau, wir können shoppen, zum Arzt gehen, Tanken, Pakete abgeben, etc. wann wir wollen. Und: Es wird von mehr und mehr Leuten erwartet, dass sie bereit sind, binnen der 24h die ein Tag hat, zu arbeiten.
Da frage ich mich dann, wer diese Leute sind, die nachts um 3 hinter der Theke stehen um Pakete anzunehmen und warum nicht auch sie entscheiden können, wann sie arbeiten gehen.

Mit anderen Worten: Ich würde die These aufstellen, dass die flexiblen Arbeitszeiten der einen, die Nachtarbeit der anderen sind. Und: die einen sind obenauf, während die anderen eher am unteren Rand der Gesellschaft zu finden sind.

Deswegen finde ich Servicewüsten nicht so schlimm. Sie bedeuten m.E. ja auch eine gewisse Entspanntheit.

  • #1349: 12.Oct.2009 06:10 von reaper

    Dat ist doch aber eine klassische unbegründete Erwartungshaltung. In Deutschland geht man davon aus das jedes KANN ein sofortiges MUSS bedeutet. Nur weil es keinen Ladenschluss gibt bleibt es doch immer noch die Entscheidung jedes Händlers ob sich das Öffnen lohnt. Und das lässt sich dann ganz einfach betriebswirtschaftlich entscheiden.

    Wenn nach 22 Uhr nicht mehr genug Umsatz gemacht wird um die Kosten zu decken, dann wird die Bude eben 22 Uhr geschlossen und fertig. Dummerweise steht dieser Entscheidung der Neid entgegen. Wenn nämlich von den drei Gemüseläden zwei zu machen hat der dritte immer noch genug Umsatz und die beiden anderen werden neidisch, brennen dem Türken die Bude ab oder stellen eine polnische Billigkraft ein die dann den Laden trotz fehlender Kunden offen hält und schmeißt die dann alle Monate raus weil sie Nachts um vier einen Apfel gegessen und nicht bezahlt hat.

    Klassischer Gier-Kapitalismus eben, öffnen können und sollen heißt noch lange nicht öffnen müssen. Wenn ich mich zum Beispiel in Irland umsehe wo es defakto keinen Ladenschluss gibt, da hat der Metzger eben Vormittag und Abends auf, zwischendurch aber nicht. Wo ist das Problem?

    Auch die Post könnte ja in zwei Schichten arbeiten, ein Team von 6-14 Uhr und eins von 14 bis 22 Uhr. Vielleicht auch von 6-10 nur eine Kraft, über Mittag dann zwei und Abend wieder nur eine, je nach dem wie die Leute eben kommen. Aber nein das wird ja zu teuer, womit wir dann wieder bei der Servicefrage sind. Service ist einfach mal teuer, deshalb will ihn auch keiner bieten und deshalb gibts den eben auch nur selten oder teuer und dann meckern wir auch wieder.

  • #1350: 12.Oct.2009 07:10 von Dr. Azrael Tod

    Die wenigsten Dinge die ich nannte hängen vom Ladenschluss ab, weder wird die Post ihre Pakete jetzt bis 22:00 liefern, noch werden Banken jetzt Freitags und Samstags länger öffnen.
    Die Einzelhändler hingegen, die sowieso schon bis Ladenschluss geöffnet hatten, werden das natürlich auch in Zukunft tun.

    Ich habe vor 10 Jahren bereits Abends gegen halb 8 oder gar halb 12 noch Butter kaufen können und ich werde das auch in 10 Jahren noch können.

    Was ich jedoch nicht kann, ist nach um 6 noch eine Uhr reparieren zu lassen, es gibt mindestens 4 Läden in der nächsten Umgebung und keiner hat länger als 9-18 Uhr auf.
    Wo ist da der Sinn? Diese Läden sucht man im Regelfall einmal alle 4 Jahre auf, da ist dann auch nichts mit Preisvergleichen großartig (zumindest wenn man mal vom reinen Verkaufen der Uhren absieht, aber das macht Amazon billiger auch nach 24 Uhr noch).
    Wenn meine Uhr defekt ist oder ich sonst irgendwelche Dienstleistungen von denen brauche, dann gehe ich in den erstbesten Laden, frage was es kostet und lass die Uhr dann gleich da. Ich schau mich nicht um, oder geh wieder nachdem ich den Preis gesagt bekommen habe.

    Für derartige Läden ist es einfach viel wichtiger einen guten Standort zu haben und vertrauenserweckend auszusehen als die billigsten Preise zu haben. Warum ist es dann nicht wichtig wann die Läden geöffnet haben?
    Wie Reaper bereits schrieb.. warum sollten nicht einfach 2 Läden früher öffnen und 2 später? Einfach nur aus Gier? Aus Dummheit? Oder vlt. doch einfach nur weil jeder gerne um vernünftige Zeiten arbeitet und sich keiner ernster Gedanken drüber macht?

#1352: 02.Nov.2009 09:11 von randOM

Das Geschäft könnte so schön sein, wenn da nicht immer die dumme Kundschaft stören würde :-) Soviel zum Thema Flexibilität...

Geschrieben von: DAT
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