Der Wert eines Gegenstandes

Cem stellt auf seiner Sprechblase gerade wieder mal einige Überlegungen zum Wert der Dinge an:

Ich wollte einfach unhöflich und direkt den Preis wissen. Er schaute mich wissend an und sagte: “Was er dir Wert ist”. Seit fast 50 Jahren klingt diese Antwort mir immer noch in den Ohren. Natürlich hatte er recht.

Nichts Materielles hat einen Wert oder einen Preis für sich. Der Preis ergibt sich einfach aus dem Deal, den Käufer und Verkäufer schliessen. Er ist immer “gerecht” für beide. Sonst würde mindestens einer der Parteien den Abschluss nicht machen. So wie Fussballergebnisse auch immer gerecht sind, wie weiland Otto Rehhagel schon sagte. Schön spielen nutzt nichts. Tore zählen.

So gesehen sind die Entwicklungen an den Finanzmärkten “immer gerecht”. Sie spiegeln immer die Realität wieder. Gnadenlos.


Ich muss ihm soweit auch völlig und ohne Einschränkungen recht geben...

Die Frage ist halt nur wie stabil dieser Wert ist... bei rein ideellen Werten ist dies sicher weniger der Fall als z.B. bei Dingen die zu jeder Zeit einen hohen Arbeits- und Materialaufwand zur Schaffung benötigten.
Der Wert eines "Wertpapieres", dessen Preis auf absolut unrealistischen Schätzungen beruht mag also durchaus im Moment enorm sein... er kann aber jeden Moment in sich zusammenbrechen.
Dies ist ein Fakt der uns normalsterblichen Bürgern jederzeit bekannt ist, da wir unsere Werte eher nach dieser Überlegung ausrichten (von einzelnen Dingen wie Markenkleidung oder anderen Statussymbolen mal abgesehen), diverse Banken scheinen dies jedoch sträflich vernachlässigt zu haben und bekommen im Moment die Quittung dafür.

Da sie aber nicht selbst darunter leiden, da ein Staat nicht sein Finanzsystem ungeschützt in eine Kriese stolpern lassen kann, sehe ich auch nicht warum die Verantwortlichen daraus lernen sollten. Es ist vorher schon passiert und es wird wieder passieren.

BTW: ein netter Strip von PHD-Comics (fast) zum Thema

Geschrieben von Dr. Azrael Tod
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