Homeservergehäuse#3
Tags: Hardware Nerdig PC Technik Homeservergehäuse -Passende Löcher für diverse Anschlüsse waren schnell geschnitten. Gelagert wurde das Motherboard auf 4 Speicherkarten-Hüllen, die durch kleine "selbstklebende Antirutschquadrate" ringsrum in Position zwischen Motherboard und Wand gehalten wurden. An der Wand befestigt habe ich das Motherboard selbst mit 4 Kabelbindern, die jeder in einer Schlaufe durch jeweils 2 Löcher in der Wand befestigt wurden.
Von Homeserver V3 |
Ähnlich befestigt wurde der 12cm-Lüfter, allerdings konnte ich bei diesem den Kabelbinder in der hintersten Ecke nicht ohne großen Aufwand festziehen, weshalb er nur an 3 Löchern hängt.
Von Homeserver V3 |
Die einzige PCI-Karte (TV-Tuner, einzig für den Anschluss einer N64-Konsole) war über das Motherboard schon recht stabil befestigt, ein kleiner Schlitz im Karton an der Oberseite der Karte, durch den das oberste Teil des Slotbleches geschoben wurde, sorgte für die restliche Fixierung.
Eine Befestigung für das Netzteil fehlte leider noch, Möglichkeiten umfassten eine Fixierung mit Klebeband ("mit Tesa kann man alles reparieren", ich hätte dennoch etwas festeres Band genommen), Schrauben durch Löcher in der Pappe (passende Schrauben wären kein Problem, ich bezweifelte aber die Festigkeit an der Pappwand) und weitere Kabelbinder durch die Lüftungsschlitze des Netzteiles.
Ebenfalls noch nicht fest eingebaut waren Festplatte und DVD-Laufwerk.
Da aber die wichtigsten Bauteile erstmal recht gut plaziert waren (das Netzteil konnte erstmal im Karton risikofrei gelegt werden und die Festplatte lag außerhalb, auf dem Karton) beschloss ich dass es erstmal Zeit für einen ersten Funktionstest wäre.
Nach kleineren Nachbesserungen an einigen Löchern im Karton war es dann auch sehr schnell möglich alle Kabel anzubringen und meinen Eigenbau-Homeserver V3 in Betrieb zu nehmen.
Von Homeserver V3 |
Die ersten Stunden des Testes verliefen wie erwartet recht ereignislos. Das System bootete anstandslos, zwar musste ich die Kontakte für den Netzschalter von Hand kurzschließen, da ich den extra gekauften Ein-Taster (1€ im Elektronikladen um die Ecke) noch nicht verbaut hatte.
Das Motherboard wurde auch sehr gut belüftet, die Temperatur an der CPU stieg nicht merklich über normal an (sie war eher kälter als bei vorherigen Aufbauten), auch nach mehreren Stunden erreichten die Kühlrippen des Passivkühlers nichtmal Handtemperatur.
Ich begab mich dann mit der gewissheit dass alles in Ordnung wäre und einem guten Buch ins Bett, nur um etwa eine halbe Stunde später 2 Knallgeräusche aus dem Wohnzimmer zu hören.
Bei meiner ganzen Optimierung des Luftstromes habe ich das Netzteil etwas ignoriert, während alle anderen Bauteile ohne geringste Anstrengung ihren Dienst versahen, hat sich dieses immer Stärker erhitzt, bis es sich mit genannten Spezialeffekten selbst außer Betrieb nahm.
Dies hat mehrere Auswirkungen:
- muss ich statt dem Lüfterlosen Netzteil für Shuttle-PCs nun ein geringfügig größeres und aktiv gekühltes ATX-Netzteil verbauen, welches aber erheblich sinnvoller positionierte Kabelausgänge, mehr Anschlüsse und eine größere Leistung mitbringt. Außerdem ist es (was mich schon immer etwas verwunderte) LEISER als das lüfterlose, da der Lüfter nahezu unhörbar ist, das lüfterlose Netzteil jedoch meistens einen leisen Summton von sich gibt.
- muss ich die Positionierung des Netzteiles im PC nun neu auslegen, was zu einem überflüssigen Loch auf der Unterseite des Gerätes führt, dafür kann ich den PC nun auf seine kleinste Seite stellen (daher Unterseite).
- wird ein weiteres, relativ großes Loch für Lüfter und Stecker auf der Vorderseite des Kartons nötig, dies schränkt die Festigkeit weiter ein.
- kann ich nun Festplatte und DVD-Laufwerk einfach an der Seite des Netzteiles verbauen (oder im Liegen über dem Netzteil). Dies erleichtert die Befestigung und lässt Platz für eine weitere Festplatte, sollte ich doch beschließen irgendwann den Speicherplatz zu erweitern (2 SATA-Steckplätze sind ja noch frei).
Alles in Allem ist das Desing durchaus brauchbar, wird jedoch in dieser Form nicht weiter verwendet werden.
Es wird noch einmal nötig den Lüfter zu drehen. Er sitzt ja nun an der Oberseite und sollte die Luft eher aus dem Gehäuse ziehen, außerdem bildet dies mit dem aktiven Lüfter im Netzteil einen durchgängigen Luftstrom. Weiterhin muss ich noch Netzteil, Laufwerke und Taster anbringen.
Ich bin mir aber im Moment ziemlich sicher dass ich das gesamte Projekt noch einmal auf einer anderen Basis starte, ich werde mich aber wahrscheinlich an der aktuellen Anordnung orientieren und die Befestigungen/Löcher gleich so in andere Materialien einplanen.
Auch die Befestigung durch Kabelbinder und die Lagerung auf den Plastikhüllen hat sich bewährt und wird wohl auch für andere Materialien als einfache Möglichkeit in Erwägung gezogen.
Die Karton-Pappe als Baumaterial ist halt eine Notlösung und das merkt man auch. Die Aufhängungen werden sich auf Dauer sicher weiter ins Material schneiden, der Lüfter vibriert manchmal etwas lauter als es sein müsste, schwerere Baugruppen würde ich generell am Boden verbauen und allgemein sieht das Ding einfach nur shice aus.
Eigenbau-Homeserver V4 ist also bereits in Planung.
Die Bauteilliste für Homeserver V3 enthielt am Ende also folgendes:
- Motherboard - VIA 7F4K (Mini-ITX, 1x PCI, 1xPATA, 2xSATA, 2xGB-LAN, 1+1xCOM, 4+4xUSB2, 0+1xParallel)
- CPU - VIA C7 CN700 NANO BGA (fest verbaut)
- RAM - 1GB, Qimonda (meiner besseren Hälfte zuliebe)
- Grafik - UniChrome Pro (onboard)
- HDD - 80GB, Toshiba, 2,5"
- DVD - Notebooklaufwerk, Hersteller unbekannt, aus einem Nachrüstbauteil für Siemens/Nixdorf Scenic 510AGP, mit Frontblende
- Lüfter - 12cm
- Netzteil - 1x 200W ATX Astec
- Fernsehkarte - WinTV, PAL-BG, PCI
- Adapter - 1x 2,5"-HDD-Adapter (noname, von reichelt.de), 1x "PA-CD1" SlimCD2IDE-Adapter (ebenfals reichelt.de)
- Pappkarton - 21x35x13cm
- 7 kurze Kabelbinder