Urheberschlecht
Inzwischen kennt wohl jeder die Problematik die sich aktuelle Urheberrechtsfragen und das Internet in den letzten Jahren ergeben hat. (Zumindest bei allen Leuten die meinen Blog finden, kann man wohl davon ausgehen.)
DonAlphonso hat jetzt mal wieder einen Beitrag auf Blogbar gebracht, der das ganze imho recht schön zusammenfasst. Auch beschränkt er sich nicht, wie im Internet so oft gesehen, auf die reine Sicht der Kopierer, sondern betrachtet das ganze auch aus beiden Blickwinkeln.
Was daran leider noch Fehlt, ist der 3. Blickwinkel.. nämlich der der Leute zwischen Künstler und Fan.
Natürlich wollen große Labels weiterhin ihre 10^n CDs pro Jahr Verkaufen um ihren Bestand zu sichern und natürlich werden selbige dann auch weiterhin behaupten dass jeder Warez-Fan, der 1TB an MP3s zuhause hat, diese auch sonst runtergeladen hätte. Was ich nicht verstehe, ist warum unsere Gesetzgebung immer noch mehr diesem Argument zu folgen statt einfach mal der Wirtschaftlichen Grundlage zu folgen, dass Angebot, Nachfrage und Preis ein Dreieckssystem bilden, in dem sich die 3 Ecken gegenseitig beeinflussen. Das inhaltliche Angebot ist natürlich im Internet recht groß und auch der Preis liegt mit 0 ziemlich auf dem Optimum (Speicherpreise und ähnliches nicht mitgerechnet), natürlich wird da die Nachfrage gen Himmel schießen. Jetzt davon aber auszugehen, dass wenn wir den Preis auf die Wunschwerte der Musikindustrie setzen der Rest des Dreieckssystem gleich bleibt ist nicht nur illusionär, das ist schlichtweg dämlich.
Kurz gesagt ist meiner Meinung nach das aktuelle Vertriebssystem von großen Teilen der Musikindustrie nicht mehr tragbar und wird zusammenbrechen. Die Frage ist halt nur wie lange das noch dauert. Hierbei spreche ich jedoch nicht wie sonst so oft von einem dringend nötigem gewaltsamen Umbruch (ob nötig oder nicht, der wird einfach nicht kommen), ich sehe eher die Lösung in alternativen Geschäftsideen die sich auf Dauer einfach durchsetzen werden.
Beispiele für alternativen gibt es ja bereits genug, sei es die "Kulturflatrate", die jeder bezahlen muss, der sich dann aber auch 24h am Tag anhören darf was er will (Hier ist meiner Meinung nach die Verteilung des Geldes auf die Künstler ein Problem.), oder sei es die reine Beschränkung auf freie Verteilung der Musik und Einnahmen durch Mehrwerte wie Live-Auftritte oder Fanartikel. Auch ein völlig neues System wäre denkbar. Doch was auch immer kommt, Künstler wollen auch Geld verdienen und es wird auch immer eine Möglichkeit geben müssen wie sie das können, ob der ganze Wasserkopf in den Büros um einzelne Künstler herum auf Dauer erhalten wird ist aber eine völlig andere Frage.
Nachtrag: vlt. wäre wirklich die Finanzierung durch Live-Auftritte und Fanartikel das Mittel der Wahl. Würde auch dem sich immer weiter verbreitenden Gedanken von OpenSource und Wartungs-/Pflegekosten, welches sich ja mit dem Internet offensichtlich sehr gut verträgt, am ehesten ähneln.