Sicherheit.. auch an den stärkeren Tagen

Wie fühlt ihr euch wenn so ein, wie er im Volksmund genannt wird, "Grün-Weißer-Partybuss" oder auch "Großpackung Schnittlauch" an euch vorbei fährt? Sicherer? Weil ihr jetzt wisst dass da jemand aufpasst?

Oder fangt ihr automatisch an euch möglichst unauffällig zu verhalten? Also auf keinen Fall bei Rot über die Ampel gehen, den Kaugummi schnell runterschlucken und die Unterhaltung über den Film gestern schnell einstellen...

Für mich persönlich kam ich zu der Überzeugung dass ich mich durch die Anwesenheit von Polizei eher bedroht als beschützt fühle.  Eigentlich bedenklich, immerhin habe ich niemandem etwas getan. Ich bin nichtmal im Verlauf des letzten Jahres zu schnell Auto gefahren, bezahle immer ordentlich an der Kasse, verprügel selten irgendwelche Kinder vom Nachbarn und habe schon vor langer Zeit aufgehört ständig Leute im Garten zu vergraben.

Vlt. liegt es an all diesen Raubkopierer-Sind-Verbrecher-Spots die ich mir immer ansehen muss wenn ich im Kino bin oder an den vielen Geschichten von Hausdurchsuchungen weil mal wieder jemand sowas pöses getan hat wie eine Tor-Node zu betreiben oder im Wartezimmer zu erzählen dass er die Ausgaben (40Mio €) für einen Papstbesuch für übermäßig hällt.

Egal woran es liegt.. es ist grauenvoll am Sinn der Polizei vorbei. Warum halten wir uns eine bewaffnete Schutztruppe wenn wir uns (ich nehme mal an ich bin kein Einzelfall) durch sie eher bedrohter fühlen als sicherer? Würde jemand sich einen bewaffneten Bodyguard lange anstellen der ständig die privaten Daten auf dem PC durchwühlen will, Telefongespräche mithört und alle paar Jahre mal unangekündigt die Wohnung mit der Waffe im Anschlag stürmt um alle "Beweismaterialien" mitzunehmen?

Warum lassen wir uns das dann von unseren Gesetzeshütern gefallen? Wirklich nur weil wir sie nicht direkt beauftragen sondern über ein komplexes Gebilde aus Bürokraten und  verkorkste Gesetzformulierungen steuern?

Importierte/Alte Kommentare:

#1001: 16.Dec.2008 11:12 von madda

Mhmm,

ich sehe das ganze gelassen. Wenn ich an einer Streife vorbeifahre ist mein allererster Gedanke " na toll, hier stehen se rum und den Spinner von grad haben se natürlich nicht gesehen ..."
Aber das sind ja auch nur Menschen, können ihre Augen nicht überall haben ^^

Vllt liegt des aber auch daran, das von nem ehemaligen Mitschüler der Vadda bei der Kripo ist und man so näheren Kontakt hatte.

Wiegesagt, auch nur Menschen ^^

#1002: 16.Dec.2008 01:12 von Dr. Azrael Tod

Ich hab auch nie behauptet dass Polizisten generell schlechte Menschen wären...
Ich behaupte nur dass ihr Ruf komplett in die falsche Richtung geht. Das liegt sicher nur zu einem kleinen Bruchteil an irgendwelchen Streifenpolizisten die auch nur ihren Job machen, eher vlt. an diversen Politikern oder an Einschüchterungsaktionen nach dem Motto "ihr seid alle Verbrecher".

#1003: 17.Dec.2008 02:12 von toranor

Warum wir uns bedroht fühlen müssen von der Polizei ? Weil sie eben auch nur Menschen sind. Und Menschen machen Fehler, ham schlechte LAune, sind aggressiv und frustriert.

Wenn wir nun so Polizisten haben, die sich vor ein paar Betrunkenen verstecken, bis diese das Pilizeigebäude belagern, oder wenn da ein Strefenwagen geschickt wird, und dann stehen dort wie akgekündigt 40 Mann und machen Stunk und der Streifenwagen kann mit müh und Not entkommen, oder den Polizisten ist die Frau weggerannt, dann haben die schlechte Laune. Und wenn dann jemand kommt, der sich auffällig verhält, dann lassen sie die schlechte laune an dem aus. Und das sind die Scheissmomente mit der Polizei - die bleiben aber leider wesentlich besser in Erinnerung als die Momente, in denen die Gesetzeshüter ihren Job gut und freunlich machen. Ich kann mich nicht erinnern, in wievielen Verkehrskontrollen ich freundlich und korrekt behandelt wurde. BAer ich kann mich erinnern, als ich anrief "hier gibts gleich ne MAssenschlägerei" und dann kam ein(!) Wagen mit 2 Polizisten, die auch noch geflohen sind. Ich kann mich gut daran erinnern, wie der Polizist zu uns sagte, nachdem wir den Randalierenden entwaffent und dingfest gemacht hatten, dass er ihn nicht mitnehmen und in die Ausnüchterungszelle stecken wird, sonder dasswir ihn bitte erst losschicken sollten, damit er etwas kaputt macht, dann könne er ihn mitnehmen. (obwohl das Tatsubjekt schon vor den Augen des Polizisten wieder auf uns losgegangen ist). Ich weiss auch noch wie die Polizeistation am Tag nach der Belagerung aussah. Sowas vergisst man halt nicht.
Ich würde mal behaupten, dass die Polizei zu 98% ihren job gut macht, und das es nur ne Art verzerrte Erinnerung ist. Wenn dich die Polizeit 10 mal im JAhr anhält und kontrolliert (Führerschein, Fahrzeugpapiere, Arztkasten) und immer freundlich und korrekt ist, dann erinnerst du dich nicht daran, dass die freundlich waren, sondern das die Säcke dich 10 mal angehalten haben.

Dieser Kommentar wurde nicht korrekturgelesen, da ein englicher Firefox alle wörter mit ner roten Wellenlinie untermalt -.-

#1004: 17.Dec.2008 04:12 von dubbel14

Ich denke, dass etwas Abschreckung auch seinen Sinn hat. z.B. wurden Fußgängerampeln ja nicht erfunden, damit du zu spät zur Arbeit kommst, sondern um dich zu schützen...

Mit der "normalen" Polizei, also der Kriminalpolizei und der Schutzpolizei hab ich keine Probleme - wohl aber mit dem BKA, unserem Innenminister und dem täglichen Tagesschaugucken: Was da verbreitet wird ist wirklich Angst einflößend...

#1005: 18.Dec.2008 09:12 von Dr. Azrael Tod

Natürlich SOLLTE man nicht bei Rot über die Straße gehen.. aber in 90% der Fälle in denen man das tut ists doch nur "ich sehe keine Autos, warum zum Henker sollte ich warten?"
Der Punkt in diesem Fall ist einfach dass man anfängt sich anders zu verhalten weil man unterbewusst automatisch meint die Polizisten würden sofort aussteigen und einen abmahnen. Das werden sie natürlich nicht, die haben bei weitem besseres zu tun aber das steckt halt drin.

Geschrieben von: DAT
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