Google Chrome

Selbst das ganze Javascript- und Flash-gesocks scheint nicht ganz so zu nerven wie ich es sonst, auch wenn ich dieses ganze krampfhaft auf dynamisch getrimmte immer noch für die größte Performanceverschwendung seit der Erfindung von mehrfach interpretiertem und neu generiertem Code halte.

Natürlich gibt es noch viele Ecken und Kanten, einige wichtige Funktionen wie Plugins fehlen (sollen aber noch kommen), Bugs gibts noch an etlichen Stellen und Fehlermeldungen bei Netzwerkfehlern beschränken sich auch auf ziemlich nichtssagendes. Sprich: Man merkt dass es eine Beta ist und ich würde Chrome noch niemandem ernsthaft als Browser für jeden Tag ans Herz legen. (Wie auch, wenn es ihn nur für Windows gibt?)

Das Beste an Chrome ist jedoch die Bedienung. Da hat sich endlich mal jemand Gedanken gemacht was an aktuellen Browsern nervt und geändert werden sollte. Angefangen beim hohen verbrauch von Bildschirmplatz für Titelleiste, Menüs und Toolbars, über das Verwenden von Webapps in eigenständigen Fenstern, bis hin zum Verschieben von Tabs zwischen Fenstern.

Natürlich kann Firefox das alles auch wenn man die richtigen Einstellungen und Plugins wählt... aber ich finde es immer besser wenn Software nicht erst stundenlang konfiguriert werden muss sondern einfach funktioniert. Außerdem werden eh die wenigsten diese Einstellungen/Plugins kennen, geschweige denn nutzen und ein Browser mit hunderten Plugins wird weder schneller noch stabiler.

Sollte Chrome jedoch bald ein brauchbares Stadium erreichen (Hey, es ist Google, erwartet jemand ernsthaft was anderes?) hätte er durchaus das Potential Firefox für mich komplett zu ersetzen. Das ist etwas, was ich von Opera, Konquerror oder eLinks bisher nichtmal ansatzweise sagen konnte.

Leider sieht es im Moment nicht danach aus als würde in den nächsten Monaten eine Linux-Version erscheinen. Schlimmer noch, Chromes Thread-System ist extrem stark auf Windows zugeschnitten, selbst wenn eine Portierung begonnen wird, ist also nicht gesagt dass dies schnell geschieht. (Wenn wir die Portierung von Googles Jabber-Client als Beispiel nehmen, wird es wohl einfach NIE passieren.)

Importierte/Alte Kommentare:

#801: 22.Oct.2008 09:10 von Friedenspanzer

Das Beste an Chrome ist aber dass die Leute anfangen darüber nachzudenken, wie viel Daten so ein Browser heimschickt und dadurch einige gemerkt haben, dass Google auch nicht böser ist als Mozilla.

aber ich finde es immer besser wenn Software nicht erst stundenlang konfiguriert werden muss sondern einfach funktioniert.
Und trotzdem magst du Linux? ;)

#802: 22.Oct.2008 09:10 von profmakx

Entgegen der landläufigen Meinung kann man ein Linux/FreeBSD/other system sehr viel schneller in einen Benutzbaren Zustand bringen als ein Windows system!

Ich habe ein darcs repository namens "skel" für die Konfiguration der wichtigsten programme wie zum Beispiel .zshrc, .vimrc und .vim etc pp. und eine Liste der Software, die installierenswert ist, und um ein System benutzbar zu machen reicht in erster Naeherung die Repository auszuchecken.

Um ein System aufzusetzen reicht bei gängigen Distributionen einfach CD Rein, Installiern.

Wenns natürlich um Hardware geht die es nicht tut ist man evtl gefickt. Aber mal ehrlich: das passiert dir mit Winblows auch.

Alle andern können Spielzeug-OSe wie MacOSX verwenden (zu dem ich ausser der tatsache, dass es eben spielzeug ist, nicht viel sagen kann weil ich es nie über 2 klicks hinaus versucht habe zu benutzen).
Ich möchte aber wetten, dass MacOS und Applikationen dafür genauso Hackermist sind wie man überall anders auch findet. Unter Sicherheitsaspekten beispielsweise lebt MacOS im moment fast ausschliesslich davon,dass es nicht so weit verbreitet ist wie Windows (zu einem gewissen grad gilt das auch für linux).

#803: 22.Oct.2008 09:10 von Dr. Azrael Tod

gerade aus diesem Grund mag ich Linux!
Ich stelle erheblich länger an einer Windows-Version rum als an Linux. Wenn vernünftige Treiber von jedem Hersteller geliefert werden würden, wäre das nochmal um den Faktor 10 schneller.

Bei einer Windows-Installation fängt man jedes verdammte mal komplett bei Null an: suchen welche Programme man noch braucht, diese Einstellen, Start-Menü danach stundenlang aufräumen, Rechteverteilungen anpassen, Netzwerkdienste installieren, einen vernünftigen Browser suchen, ...
Bei Linux spiele ich ein paar Configs aus nem altem Homedir ein und installier ein paar Programme die die Distri meiner Wahl nicht als Standard installiert. Ich muss nicht erst OpenOffice oder Firefox suchen, sowas ist dabei. Auch kleine Tools wie ssh, wget und ein vernünftiger Editor sind eigentlich immer mitgeliefert...
Und wenn bei Linux was nicht installiert ist? "sudo apt-get install sshd" und schon hab ich sshd installiert... Bei Windows suche ich erstmal eine Webseite, versuche die aktuellste Version zu finden, lade es runter, starte das Programm, stelle allen möglichen Blödsinn ein für den es vorgaben geben sollte (Installationsverzeichniss sollte für alle Programme via Systemsteuerung fest einstellbar sein) und fang dann auch noch an an den Einstellungen rumzuspielen (hab ich unter linux ja mit der Home-Partition übernommen).

Kurz gesagt: In dem satz ist "funktionieren" sehr wichtig... und das tut Linux nunmal einfach.

#804: 22.Oct.2008 03:10 von Friedenspanzer

Ach ja, sorry, hab vergessen dass das Humorzentrum ausfällt wenn man über Linux redet. Oder ist das Klischee einfach nicht gängig genug um als lustig durchzugehen?

#805: 22.Oct.2008 03:10 von Dr. Azrael Tod

eher letzteres...
Linux' Ruf als umständlich trifft vlt. auf das Erlernen der Bedienung für Neulinge zu.. aber ich wüsste nicht dass jemand das ernsthaft auf die Einrichtung bezogen hätte. Von daher würde ich das Klischee für diese Anwendung als nicht existent bezeichnen. ;-)

#806: 22.Oct.2008 03:10 von Friedenspanzer

aber ich wüsste nicht dass jemand das ernsthaft auf die Einrichtung bezogen hätte

Dann hängst du eindeutig mit zu wenigen Leuten rum, die dich als seltsam bezeichnen. Wenn jemand, der keine Ahnung von der Materie hat, "Linux" hört denkt er nur an Begriffe wie "kompliziert" und "umständlich", nicht "Distribution". Meiner Erfahrung nach.

#807: 22.Oct.2008 03:10 von Dr. Azrael Tod

also die Leute die ich kenne, denken bei erwähnung von "Linux" nur entweder:
a) super System!
b) da gibts keine Spiele, das ist nix für mich
oder
c) bekomme ich damit Kaffeeflecken raus? bzw. wenn sie wissen dass es ein Betriebssystem ist: Kam das vor XP oder vor NT?

Die oft beschriebenen abgeschreckten Nutzer kenne ich nahezu nicht, es gibt einige wenige denen mal vor 4-5 Jahren irgendwer Linux aufschwatzen wollte, aber für die breite Masse ist auf jedem PC Windows installiert... wenn nicht, ist es kein PC.

#808: 22.Oct.2008 04:10 von Friedenspanzer

Und ohne iTunes ist es kein MP3-Player. Die Welt im Moment ist eigentlich richtig Scheiße, wenn man mal so drüber nachdenkt. Jetzt krieg ich wegen dir Depressionen, danke.

c) bekomme ich damit Kaffeeflecken raus?

Leider nicht, aber dafür gibts ein Emacs-Plugin.

#809: 22.Oct.2008 04:10 von Dr. Azrael Tod

MP3 ist ja gleich das nächste Beispiel... Warum MP3-Player? Warum nicht Vorbis? ;-D

und zum Thema Kaffeeflecken: Googlesuche!

#810: 22.Oct.2008 04:10 von sirsnookie

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Geschrieben von: DAT
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