Genderquatsch again

Tags: Genderquatsch Rant Sprache Säue durchs Dorf treiben -

Frauenrechte

Ich kann es nicht mehr hören (und ich meine das nicht im Sinne von "Ihr schreit zu leise!"). Jeder Depp und sein Onkel fordert heute dass die "Frauenrechte" besser gewahrt werden und Altagssexismus reduziert werden muss. Sexismus wird an dieser Stelle natürlich gleich bequem so definiert dass Männer IMMER auf der Täterseite und Frauen immer auf der Opferseite stehen.
Keiner sagt was davon dass auch Frauen gegenüber anderen Frauen sexistisch sind und auch Männer gerne auf Rollen reduziert werden.


  • Nein, auch ich als Mann habe anerkanntermaßen keinerlei handwerkliche Begabung die irgendwem bekannt wäre.

  • Nein, ich interessiere mich nicht für PKW oder andere verbrennungsmotorgetriebenen Maschinen. (Zumindest nicht mehr als z.B. für Küchenmaschinen, das hält mich nicht davon ab Will-It-Blend cool zu finden, aber mein 08/15-Mixer @home ist funktional ausreichend genug dass ich überhaupt nicht drüber nachdenken würde einen anderen zu kaufen, so lange dieser funktioniert)

  • Ich koche gerne (auch gerne zusammen mit meiner Frau).

  • bei Fußball (und beliebigen anderen Sportarten) zusehen liegt definitiv irgendwo unter den Top10 der Dinge die mir völlig am Arsch vorbei gehen.

Doch weiter... wir haben festgestellt dass hier Sexismus etwas, nun, nennen wir es "diskussionswürdig" definiert wird. Wie sieht es denn mit "Frauenrechte" aus?
Das Wort kann eigentlich nur 2 Dinge bedeuten, einerseits das was man im Streit mit einer Frau ins Gesicht bekommen könnte ("Ihn traf eine harte Frauenrechte"), oder die Rechte für oder an Frauen ("Jeder hat das Recht auf mindestens 3 Frauen!").
Beides ist natürlich Blödsinn. Verwendet wird das Wort als Abgrenzung der Rechte einer Frau von den allgemeinen Menschenrechten. Das geht aber blöderweise in Deutschland nicht, da wir mal irgendwann festgelegt haben dass jeder Mensch "gleich" zu sein habe und die gleichen Rechte hat.

"Menschenrechte" wäre also ein viel treffenderer Begriff, aber wenn man fordert dass die "Menschenrechte" geachtet werden und "Sexismus gegen Menschen" reduziert werden soll, dann wird doch die Sau die man durchs Dorf treiben kann, viel kleiner und unauffälliger.

Frauenquote

Überhaupt wird da alles recht einseitig gefordert. Sehr beliebt ist z.B. eine Frauenquote für Führungspositionen.
Mal völlig davon abgesehen dass ich mich schon darauf freue wie die ersten Leute sich mit "Quotenfrau!" beschimpfen und sich die Frauen dann immer verteidigen müssen werden, sie wären wegen ihrer Qualifizierung angestellt und nicht ihres Geschlechts wegen, ist das eine verdammt eng gefasste und zu kurz gedachte Idee.

Versteht mich bitte nicht falsch! Ich sehe es durchaus als erwiesen an dass Frauen beruflich benachteiligt werden. Auch bin ich mir sicher dass mit irgendwelchem Neocon-Blödsinn ala "Freiwillige Selbstverpflichtung" keinerlei Besserung eintreten wird. Sowas hat noch nie was gebracht und das wird es auch nie.
Nein, wenn man die Benachteiligung beheben will, muss man gesetzlich was tun.

Auch kann ich z.B. dem Kommentar von Max Uthoff nicht widersprechen. Der Mann hat einfach nur Recht.

Aber: warum nur Führungspositionen? Warum nur Frauen?
Warum nicht die sprichwörtlichen Bauarbeiter, Programmierer und Hausmüllentsorgungsfachkräfte? Weil diese Stellen weniger wert sind? Müssen wir jetzt zusätzlich dazu dass wir die bequemen Schreibtischposten eh schon überproportional gut bezahlen diese auch noch moralisch auf eine höhere Stufe stellen? Kann mir jemand erklären warum irgendein BWL-"Verantwortungselite"-Bürofuzzi wichtiger sein soll als ein Maurer oder KFZ-Mechaniker?
Rein marktwirtschaftlich gesehen sollte es doch an "Chefs" eh schon viel mehr Angebot geben als an Leuten die sich hin stellen und 60h/Woche Putzen gehen. Die Nachfrage ist wahrscheinlich auch deutlich geringer, an der gelieferten Qualität kann es auch kaum liegen, warum sind dann die Preise verdreht? (halt abgesehen von so offensichtlichen Tatsachen wie dass Markwirtschaft halt auch nicht funktioniert)

Gegenvorschlag

Wie wäre es wenn wir einfach überall eine verbindliche, einklagbare Quote einführen? Wir setzen einfach ein paar Rahmenbedingungen (z.B. ab Betrieben mit >100 Personen, betrifft alle vergleichbaren Stellen von denen im Betrieb mindestens 10 vorhanden sind) und sagen sowas wie "wenn ethnische/religiöse/biologische Gruppen stärker als 20% Abweichend von der Bevölkerungsverteilung für eine Aufgabe eingestellt sind, muss der Arbeitgeber Ausgleichszahlungen an den Staat leisten".
Dann könnte man natürlich auch genauer steuern wie solche Zahlungen auszusehen haben, sei es z.B. monatlich 10% von Gehalt, würde man Ausgleichende Leute einstellen oder ab eintreten für jede Verschlimmerung des Zustands ein Festbetrag.

Das blöde Problem dabei bleibt aber: Was passiert wenn man einfach keine Frau findet die Autos reparieren will? Was wenn man keine Deutschstämmigen Arbeiter für seine Putzfirma findet? Ganz einfach: dann musst du halt mehr Geld zahlen oder die Strafgebühren bezahlen! (idealenfalls sind die Gebühren dann so hoch dass sie ersteres lukrativer machen).

Wenn man dabei ist, könnte man auch gleich noch die Gehaltsungerechtigkeit beseitigen, indem man ganz einfach offen legt, wer was verdient. Wenn im Betrieb 20 schlechter Ausgebildete mehr Geld für deine Arbeit bekommen, wirst du eher mal auf die Idee kommen deinen Chef um mehr Geld anzubetteln.
Das Wissen dass "Frauen im allgemeinen" gehaltlich benachteiligt werden ist sicherlich ein völlig anderer Faktor als wenn $Frau weiß dass genau sie speziell gegenüber Ihren Kollegen um $monatlichen_Betrag benachteiligt wird.

Der Zwang über derartiges Stillschweigen zu wahren ist ohnehin eine absurde und unsinnige Verzerrung der marktwirtschaftlichen Wirkprinzipien zugunsten von Leuten die Einblick in mehr als einen Arbeitsvertrag haben (sprich: Arbeitgeber) und sollte schleunigst entfernt werden.
Wer wurde nicht kurz nach Eintritt ins Geschäftsleben erstmal ein paar Jahre übers Ohr gehauen, weil er einfach keine Ahnung hatte welches Gehalt er fordern kann?

Jedenfalls: Was solls? Bald heißt das Zeugs nicht mehr "sexismus" oder "#aufschrei" sondern Karnevall und die Sprüche sind wieder lustig statt empörend. Wir brauchen also nichtmal auf das nächste, richtige Großereignis warten bis die Sau aus'm Dorf ist.
Die Aktion von vorletztem Jahr, zu der profmakx einen ähnlichen Kommentar abgab, ist ja auch vergessen.

Importierte/Alte Kommentare:

#1600: 31.Jan.2013 09:01 von randOM

Ich kann zu diesem Thema nur folgenden Artikel empfehlen. Der passt wie der Hintern auf den Nachtopf :-)

Telepolis: "Eindeutig ein Stellvertreterkrieg"

  • #1601: 31.Jan.2013 10:01 von Dr. Azrael Tod

    Ich würde vielen ihrer Aussagen nicht widersprechen, aber ein paar Punkte find ich schon arg seltsam gedacht.
    Z.B. den ganzen Abschnitt "Die Ware Sex hat einen extremen Werteverfall erlitten". Ja, Sex erreicht man(n) heute leichter als vlt. vor 60 Jahren, aber darin den Grund zu sehen dass Frauen jetzt arbeiten müssen ist schon ziemlich absurd. Oder:

    Die Angst, dass man nach drei Jahren Elternzeit keinen Job mehr findet, oder keine Karriere mehr machen kann, halte ich für weitgehend unbegründet.

    ... ist sie aber halt leider praktisch nicht.
    Sprich: Die Beobachtungen sind teilweise sinnvol, ihre Schlussfolgerungen nicht unbedingt.

    Dem Ende muss ich mich dann aber doch noch anschließen:

    Das was erreicht wird, sind Marginalien, ob es nun zehn Frauen mehr in Aufsichtsräten gibt, ist doch total uninteressant. Die Gehaltsschere zwischen den Geschlechtern stellt sich als Mythos heraus und somit sind diese Kämpfe darum Seifenblasen und Scheingefechte. Die wirklich großen Verwerfungen in unserer Gesellschaft sind das Auseinanderdriften von arm und reich. Die Schere ist keine zwischen den Geschlechtern, sondern eine zwischen den Klassen. Die Einkommen der Reichen steigen in extremen Maßen an, während immer mehr Menschen immer ärmer werden, während der Mittelstand aufgelöst wird. Das kann man zwar hin und wieder in der Fachliteratur lesen, auch in Sonntagsreden hören, aber wirklich etwas dagegen unternommen wird nichts.

    Ganz im Gegenteil: Der Sozialstaat wird weiter zurück gefahren und die Sparpakete fressen noch die letzten Möglichkeiten der Daseinsvorsorge auf. Meiner Meinung nach steuert die Gesellschaft hier auf schwere soziale Unruhen hin. Diese Entwicklung wird zwar auch gehen, aber keine wirkliche politische Anstrengung dagegen unternommen. Dafür lässt sich viel politisches Kleingeld mit der Frauenförderung einstreichen.

Geschrieben von: DAT
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