ganz altes Laub (Ur-Laub)


Ziel unserer Reise war wie so oft das kleine Dörflein Heiligenblut am (oder von uns aus hinterm) Großglockner. Wir haben uns also wie auch schon die letzten Jahre auf den Weg gemacht, sind mit etlichen Autos losgefahren und haben uns in einer Hütte auf ca. 1800m über nomal-Null, direkt am Skihang einquartiert.

Diesmal war die kleine Hütte noch überbelasteter als jemals zuvor. 17 Personen haben sich in eine Hütte mit 11 Betten gequetscht, das sorgt natürlich schnell für etwas größerem Hang zu Reibereien und ist auch nur überhaupt machbar gewesen weil sich die Gruppe ziemlich gut versteht und der Wirt ein Auge zugedrückt hat.

Man merkt an dieser Stelle bereits dass man in Östereich wohl doch eine etwas andere Mentalität hat, die Sprache ähnelt sich zwar (mehr isses wirklich nicht, ich verstehe Engländer teilweise besser als diese Ösis), aber die Kultur ist bei diesen abgeschiedenen Bergvölkchen doch etwas "entspannter".

Dies hat durchaus nicht nur Vor- oder Nachteile, so hätte wohl ein deutscher Wirt sicher anders auf die starke Überbelegung reagiert, andernseits wären uns wohl auch einige seltsame Umstände bei der Anreise erspart geblieben, weil ein solcher sich schon im Vorraus mehr den Kopf zerbrochen hätte.

So waren am Anreisetag 2 Personen aus unserer Gruppe bereits vor 16:00 am Berg und hatten sich bereits mehrmals mit dem Wirt im Vorbeifahren am Skihang unterhalten. Der Wirt hielt es aber bis wir nach 16:00 dann fast alle oben waren und er mit dem Skidoo das Gepäck auf den Berg bringen sollte nicht für nötig uns zu sagen dass das aufgrund von zu viel Schnee auf der Piste nicht klappen wird und wohl fast alles erst irgendwann in der Nacht mit dem großen Pistengerät gebracht werden kann.

Wir saßen also erstmal auf dem Berg, hätten bis vor 16:00 vieles via Skier hochbringen können und haben uns aufgeregt dass wir nichtmal an Nahrung, Getränke oder Hausschuhe kommen konnten und alles noch unten an der Mittelstation auf einem Parkplatz bei weit unter -10°C lagerte.

Zum Glück löste sich das Problem noch zu einem ziemlich großen Teil und es wurde doch noch irgendwie möglich die meisten Dinge nach oben zu transportieren, auch wenn die Auswahl etwas ungünstig erfolgte und einige Sachen (die "wichtigsten" sollten wir erstmal zu Platz A bringen, das war dann das was zu letzt hochgeschafft wurde) erstmal bis Nachts um 5 in einem Container darauf warteten zur Hütte transportiert zu werden.

Dennoch... wir hatten bereits am ersten Abend etwas essbares auf dem Berg, Getränke waren auch vollständig anwesend, empfindliche Elektronik oder so wurde auch nicht beschädigt und nur auf die wenigsten Dinge wie Handtücher oder eine Kleidungsstücke für den nächsten Tag mussten wir bis zum Morgen verzichten.

Der Rest der Woche gestalltete sich zum Glück nicht ganz so Chaotisch (eigentlich schade... ALL HAIL DISCORDIA!). Morgens gegen 8:45 standen wir in Skiern oder Snowboards am Hang, gegen um 9 machte dann auch mal die Bahn auf und hat die anderen Touristen auf den Hang gelassen (inzwischen hatten wir so anderthalb Fahrten auf der perfekt präparierten Piste weg) und von einer einstündigen Unterbrechung für eine Mittagspause (Warum zu einer teueren Berghütte fahren, wenn man viel billiger selbst auf der eigenen was besseres kochen kann?) sind wir dann bis Nachmittags um 4 duchgefahren.

Das Wetter war die ganze Woche ziemlich gleichmäßig gut. Der Schnee war äußerst reichlich und nahezu perfekt, dafür war die Sicht oft etwas knapp durch Schnee oder Nebel und der Wind wehte etwas stark. Es hat allerdings auch irgendwie seinen eigenen Charme bei -20°C und Böhen von 80km/h auf einem Berg zu stehen und sich mit hoher Geschwindigkeit den Hang herunter zu stürzen.

Die Bahnen brauchten dieses Jahr durch den Wind leider etwas länger bis sie oben ankamen. Statt der üblichen 10-15min. war man eher reichlich 20min. zwischen Mittelstation und Bergstation unterwegs... wenn die Bahn nicht gleich ganz aus Sicherheitsgründen angehalten werden musste.
Wir haben aber nach bester Möglichkeit versucht das durch kürzere Zeiten (gleiche Strecke: bis unter 5min) bei der Abfahrt wieder auszugleichen. *g*

Alles in allem war es also wie immer eine gelungene Woche.

Importierte/Alte Kommentare:

#1128: 17.Feb.2009 10:02 von madda

bibber

Ich mag es zwar eher kalt, aber soviel Kalt muss dann nicht ^^
Naja, wer es mag. Ich glaub mein Ding währ es nicht, Skateboarden war zwar kein Ding, aber alles mir fest an den Füßen steckt, will irgendwie nie dorthin, wo ich hin will -.-

#1129: 17.Feb.2009 11:02 von Dr. Azrael Tod

So kalt wars garnicht... zumindest wenn man ordentliche Klamotten hat und nicht gerade mit nacktem Gesicht rumkurvt.
Gefroren haben wir allerhöchstens in der Gondel und das auch eher weil wir dort auf Metallbänken sitzen mussten, die nur mit wenig Stoff bespannt waren.

Kurz: es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur unangepasste Kleidung.

Geschrieben von: DAT
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