HP Jornada

Oliver auf From Hades mal wieder einen langen Vergleich zwischen Apple-Hardware und anderen Herstellern gebracht. Unter anderem beschwert er sich über seinen alten HP Jornada 520 und Windows CE im allgemeinen.

Ich persönlich finde Windows CE als Platform jetzt nicht ganz so grundsätzlich unbrauchbar wie er. Mein alter Jornada (auch ein 520er) ist eigentlich auch nicht sooo schlecht. Klar, verglichen mit aktueller Hardware ist die genauigkeit des Touchscreens grauenvoll und die Leistung grottig, ganz zu schweigen davon dass das Ding keinen sinnvollen Browser mitbringt, IE zählt nun wirklich nicht, damit kann man sich nichtmal wirklich für PocketPC optimierte Seiten ansehen -.- (und davon gibt es nun wirklich nicht viele), auch ist es wahnsinnig hinderlich keinen brauchbaren internen speicher zu haben (16MB-System? WTF?) und ständig CF-Karten mit Speicher gegen CF-Karten mit Wlan tauschen zu müssen (das tut man nicht lange -.-)
Ich kann das Ding jedenfalls noch ganz als MP3-Player gebrauchen (Winampaq spielt sogar ogg-vorbis) und von Zeit zu Zeit mal ein GB(C)-Spiel drauf zocken. (Es gibt natürlich auch native Spiele, diese haben häufig die um Welten bessere Grafik und der Sound ruckelt nicht, aber dafür sind die wirklich guten etwas rar)
Natürlich kann das Ding auch als Organizer verwendet werden und von Zeit zu Zeit tippe ich den einen oder anderen Blogpost grob darauf vor. Auch ist das Ding nahezu unkaputtbar, meiner hat unter anderem schon einen Autounfall überlebt (hat jetzt nur eine Delle in der Front).

Wenn man bedenkt wie alt die Kiste ist, ist es eigentlich Beeindruckend was das Ding schon alles kann, neuere Geräte haben dann zwar auch noch einige Macken behoben die mich daran gestört haben (Internes Wlan, mehr Speicher, WPA-unterstützung, genug Speicher um Firefox oder Opera zu nutzen, echte Tastatur statt nur Einblendung, nur noch eine CPU-Architektur unterstützt statt dem ursprünglichen Chaos ...) aber wirkliche Weiterentwicklungen vermisse ich auch.
So wäre es schön wenn man sich ein besseres Bedienkonzept hätte einfallen lassen (PocketNav ist noch immer unverzichtbar für mich) oder auch nur endlich mal den kleinen Schritt getan hätte, dass in 2Dimmensionalen Menüs auch etwas mit den Hoch/Runter-Tasten anzufangen gewesen wäre. Wozu zum Henker habe ich 4 Richtungstasten am Gehäuse, wenn ich immer nur Rechts/Links steuern kann?
Überhaupt hätte man sich endlich mal ein besseres Design für die Tasten einfallen lassen können, der Standardentwurf mit Steuerkreuz in der Mitte und Zusatztasten rechts und links davon ist imho so ziemlich die schlechteste Möglichkeit die man wählen konnte. SELBST BEIM NES LAG DIE STEUERUNG BESSER IN DER HAND!.

Kurz gesagt: Windows CE hatte durchaus einen guten Start und hätte durchaus ein Erfolg werden können, auf dem "Smartphone" scheint sich ja im Moment auch noch ein später Durchbruch einzustellen, doch hat man einfach viele Entwicklungen verschlafen und hätte besser auf Probleme reagieren sollen.

Importierte/Alte Kommentare:

#209: 26.Jun.2008 09:06 von Oliver

Also WindowsCE damals war einfach der mäßige Versuch Windows 3.11 herüberzuhiefen und irgendwie bekam es MS nie wirklich hin das ganze passend für diese Kleinstgeräte zu etablieren. Palm beispielsweise war genial, verpaßte aber den Fortschritt. Und Apple, Apple ist zu blöde diese Geräte richtig zu vermarkten, sprich offen nutzbar und auch als Kleinstcomputer plaziert. Der besagte HP hatte ja noch ganz andere Probleme, im Prinzip war die CPU (SH3) schnell genug, eine SH4 CPU trieb z.B. die Dreamcast an, vielmehr torpedierte das passive(!) Display die Show und die 256 Farben aus einer Menge von 4096. Dadurch mußte die CPU schon stöhnen ob des Display und dem fortwährenden Dithern der Grafik bei jedem Bildschirmaufbau. Mit einem aktiven Display war damals sogar PDF erträglich nutzbar. Ansonsten ja es war nutzbar, zumindest konnte man WinCE von Anfang an programmiertechnisch zu Leibe rücken. Der serielle Port war jedoch auch nicht wirklich der Bringer, auch wenn noch ohne tatsächliche Alternative zu der Zeit.

#210: 26.Jun.2008 09:06 von Dr. Azrael Tod

Jegliche Lösung die es derzeit gibt hat leider ihre Macken und Probleme.
Windows mit seinem Interface, die Apple-Geräte mit ihrer geschlossenen Platform (es geht um mobile Computer, nicht um mobile Spielekonsolen, die haben wir schon lange in Form von Gameboy und co.) Symbian ist (wie die ursprünglichen CE-Kleingeräte) keine geschlossene Platform (daran arbeitet ja seit neuestem Nokia mit Unterstützung von vielen kleineren Anbietern) wenn auch diesmal wegen der verschiedenen Oberflächen und nicht der CPUs. Linux ist derzeit einfach noch nicht Stromsparend genug und weit von Marktreife entfernt (Zaurus, OpenMoko und ähnlichen Einzelsystemen zum Trotz)

Meiner Meinung nach haben in diesem Sektor ziemlich viele Firmen viel zu lange geschlafen und sind jetzt grade erst am Aufwachen, wohl auch aufgerüttelt von Googels einsteigen in das Geschäfft. (Eigentlich ist das mehr als erstaunlich wenn man bedenkt welcher Umsatz mit Handys und ähnlichem gemacht wird.)
IMHO gibt es zur Zeit noch keine wirkliche Alternative zu Windows CE oder dem Iphone, da letzteres aber einfach nur im obersten Preissegment angesiedelt ist, mehr als Statussymbol fungiert als wirklich genutzt wird und nur sehr eingeschränkt für Drittpersonen zur Softwareentwicklung tauglich ist, zählt es für mich nicht wirklich unter "wünschenswert".
Man kann nur hoffen dass sich mit Series60, Linux(!) und einem evtl. etwas offenerem Apple-System da möglichst bald etwas tut.
Microsoft oder Palm sind meiner Meinung nach noch lange nicht aufgewacht und werden diese Entwicklung wohl viel zu lange verschlafen. (Auch bei Nokia könnte es imho knapp werden)

#211: 26.Jun.2008 10:06 von Oliver

Apple wird sich nie wirklich öffnen, auch wenn das Gros der Basis im Prinzip offen ist. Denn man arbeitet heutzutage gemäß dem Blackbox-Prinzip und das ist einfach immer überlegen, denn so wirklich genau weiß nie irgendjemand etwas. Darüber hinaus hat das bei Apple Methode, man gibt Geräte und Software nur für sehr eingeschränkte Zwecke frei, das viele gerade dort einen Hort der Kreativität sehen erstaunt dann doch sehr. Auf meinem damaligen Quadra mußte ich schon Klimmzüge vollziehen, um n ur ein fremdes SCSI-Laufwerk von Sony zu installieren. Interessanterweise was das verstorbene Laufwerk zwar von Apple, jedoch OEM-Sony. Der Treiber kannte jedoch nur Apple-Laufwerke und so mußte ich diesem ganz beherzt mit einem Hex-Editor zu Leibe rücken :-) Und o Wunder, danach lief es besser als das Original und kostete nur einen Bruchteil von diesem (das war Mitte der 90er und CD-Laufwerke doch noch etwas teurer.

Das alles ist also nicht neu, man möchte zufriedene Kunden und diese erhält man gemäß Apple-Credo nur in einem eng umgrenzten Habitat. Denn wenn man beispielsweise nur eine Hauptstraße besitzt und diese noch einzäumt, kann man sich nicht verlaufen. Risiken und Nebenwirkungen werden dabei willig in Kauf genommen - Apple hat z.B. inzwischen auch Probleme Developer zu finden :-)

Damit steuert man nicht nur das Erlebnis, sondern man sorgt auch für einen gepflegten Absatz der eigenen Hardware und die Halbwertszeit bei Apple ist kurz, sehr kurz. Warum wohl erwähnt Jobs in der Regel nie mit einer Silbe Opensource, obwohl dieses mit über 70% das System stellt? Nun man würde den Leuten die Illusion von der Uber-Maschine rauben. Einbußen gabs da schon zu verzeichnen als man auf den Erzfeind Intel umschwenkte :-) Von daher sehe ich dort ein no-go paßt nicht ins Firmenkonzept.

Palm? Palm ist imho tot. Man gurkt dort immer noch mit einem veralteten Palm-OS herum, versuchte mal fremd zu gehen mit Windows CE und fabulierte ein wenig von einem Linux-basiertem System. Möglich wäre alles, wenn man nur möchte. Google Android besteht aus Teilen von Linux und Teilen von NetBSD (libc).

Das Problem wohl eher ist man sucht nach der lukrativen Killerapplikation. Apple hat diese zum einen eine Art Smartphone und zum anderen einen Player - beide bieten mehr. Die anderen versuchen es mit der Positionierung als Navigations-Computer und bei den Mobiltelefonen fantasieren viele noch von UMTS und TV. Ehrlich bevor sich letzteres durchsetzt braucht es echte Flat-Raten zu anständigen Preisen.

Das Internet selbst erlangte auch wirklich erst Eigendynamik mit den ersten ISDN-Flatraten anno 2000, sowie dem initiierten DSL und den folgenden dauerhaften Flatraten, sowie stetig fallenden Preisen. Eben das fehlt den Mobilgeräten und danach kann man sich Gedanken über die Killerapplikationen machen. Ich hatte mitte der 90er Zugang zu Compuserve, davor schon Mailboxen mit dem 64er usw., Problem: der Blick auf die Uhr ob der laufenden Kosten - die Uni gab mir da zwar sehr früh Alternativen mit damals zumindest wahnwitzigen 65kb/s :D aber allgemein war das ohne Bedeutung.

Kurzum man versucht das Pferd von hinten aufzuzäumen und das funktioniert so einfach nicht. Eine echte und günstige UMTS-Flatrate und ich bin gekauft :-) dann denke ich auch über allerlei zusätzliche Dinge im Mobilbereich nach.

#212: 26.Jun.2008 10:06 von Dr. Azrael Tod

Kurzum man versucht das Pferd von hinten aufzuzäumen und das funktioniert so einfach nicht. Eine echte und günstige UMTS-Flatrate und ich bin gekauft :-) dann denke ich auch über allerlei zusätzliche Dinge im Mobilbereich nach.

Eine echte UMTS-Flatrate wäre für mich sogar zeitweise eine wirklich tolle Alternative zu DSL gewesen (in Zukunft nichtmehr für mich persönlich da ich erheblich sesshafter werde). Ich bin mir Sicher dass es dafür eine ziemlich große Zielgruppe gibt und verstehe nicht ganz warum sich dieses Geschäfft noch keiner Verschafft hat.
Ein weiteres Argument für eine gute Platform wäre für mich einfach ein gutes SDK (bzw. allgemein gute Programmierbarkeit) und eine einfache Oberfläche. Wenn man das ganze mit guter Hardware kombiniert bin ich mir sicher dass die Nutzer schon selbst auf eine Killerapplikation kommen.

#213: 26.Jun.2008 11:06 von sirsnookie

Eine UMTS Flatrate gibts schon ab 25 €uronen bei E-Plus. Allderdings auf 384 Kbit/s beschränkt. Dann gibts da noch die üblichen Verdächtigen: T-Mobile, Vodafone und Moobi, da hast dann bis satte 7,2 Mbit/s. Ab 34,95 € aufwärts.

Wers nich glauben kann, kann nachlesen unter: http://www.flat-umts.d...

#214: 26.Jun.2008 11:06 von Dr. Azrael Tod

Ich zitiere mal E-Plus:
Die E-Plus Internet Flatrate gilt für paketvermittelte Daten im E-Plus UMTS- und GPRSNetz außer Roaming- und Auslandsverbindungen. Die Nutzung von Voice over IP ist ausgeschlossen. UMTS- bzw. GPRS-fähiges Endgerät erforderlich. Die E-Plus Internet Flatrate wird als Tarif (in Verbindung mit einer UMTS Notebook Card) angeboten. Die Mindestvertragslaufzeit beträgt 24 Monate. Soweit die E-Plus Internet Flatrate nicht zum Ablauf der Mindestvertragslaufzeit gekündigt wird (Kündigungsfrist: 1 Monat), verlängert sich die Laufzeit automatisch um ein weiteres Jahr. Einmaliger Anschlusspreis € 25, monatlicher Grundpreis € 25. Die Nutzung von Sprachdiensten (z. B. Mailbox, Sprach-Informationsdienste) und Videotelefonie ist nicht möglich.

#215: 27.Jun.2008 09:06 von Oliver

Die UMTS-Flatraten sind allesamt zu teuer, das Verbreitungsgebiet ist weitaus eingeschränkter als es die Werbung verspricht und bisher drosselt jeder diese wanna-be Flatraten ab einem gewissen Volumen. Insgesamt gesehen kauft man also hier die Katze im Sack.

#216: 27.Jun.2008 09:06 von Oliver

Sorry habe den über mir nicht gesehen, deshalb hier noch: es hat nichts mit Glauben zu tun oder der bloßen Existenz, nur rede ich von Flatraten und nicht Mogelpackungen.

#217: 27.Jun.2008 11:06 von Dr. Azrael Tod

passend dazu ein aktueller Heise-Bericht wie tief Palm grade in der Shice steckt...

#218: 10.Sep.2008 12:09 von 10 PocketPC-Tools « G33KY^2 - The Nerd Strikes Back

[...] auf CE-Basis, ich hab daher ihren alten IPaq H3800 überlassen bekommen der nun meinen alten Jornada so langsam ablöst) und wieder feste Programme suche die ich installieren könnte, hier eine kurze [...]

Geschrieben von: DAT