Drohnen mit Moral

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Selbstfahrende Autos, Quadcopter mit Kamera, Kriegsdrohnen, Skynet, das ist die Reihenfolge in der Schwarzseher momentan die technologische Entwicklung sehen.

Das Thema wird dann immer von "Experten" mit so unglaublich vielen unerträglichen Missverständnissen und mit Blödsinn aufgeladen, dass meine Stirn bei dem Thema schon aus Gewohnheit grün und blau wird, bevor ich überhaupt zu einem Tisch oder einer Wand laufen kann.

Was passiert bei Programmierfehlern bei Drohnen? Wenn so eine autonome Maschine einen Mensch tötet, haftet dann der Programmierer?

Ein sehr lange gelöstes Problem - Was passiert heute wenn eine Fabrik explodiert, ein Flugzeug aufgrund technischem Defekes abstürzt oder jemand von einem schlecht erzogenem Hund angefallen wird?
Die KI kommt und könnte die Menschheit verdrängen

Nein, einfach nein.
Wir brauchen programmierte Ethik. Stellen Sie sich vor ein selbstfahrender PKW muss entscheiden ob er ein auf einen anderes Auto auffahren oder auf den Fußweg ausweichen und Fußgänger töten soll! Auch wenn die Automatik hier keine Vorstellung von Ethik haben würde, muss der Programmierer seine Ethik implementieren.

Blödsinn! So funktioniert sowas einfach nicht.
Analog zu dieser "Problemstellung" wäre z.B. wenn wir eine automatische Stanze in einer Fabrik stehen haben, und wir bauen Sensoren ein die erkennen wo der Bediener gerade die Hände hat um dann lieber auf die Linke Hand zu schlagen, weil die entbehrlicher ist.

Wenn ein Auto nicht kontrollieren kann ob es mit irgendwas kollidiert, muss es anhalten! Es darf schlicht nicht schneller fahren als es Hindernisse mit Sensoren rechtzeitig erkennen kann. Wenn das nicht gewährleistet werden kann, dann ist das ein Fehler. Dann gilt wieder die gleiche Problematik wie bei jeder anderen, defekten Maschine.

Ein korrekt funktionierender Roboter überschätzt seine Fähigkeiten halt nicht und fährt zu schnell. Das ist ja kein Mensch.

Aber was wenn die Straße plötzlich vereist, spielende Kinder auf die Straße springen und andere unvorhersehbare Umstände so eine ethische Entscheidung erzwingen?

Auch dann gibt es keine Routine die entscheidet "ein Kind ist mehr Wert als ein Erwachsener". Wenn die Kiste nicht rechtzeitig bremsen kann und ausweichen muss, kann sie versuchen auszuweichen. Sensoren können evtl. erkennen dass in einer bestimmten Richtung kein Hindernis ist und dann wird dahin ausgewichen.

Aber zu erkennen was da für Hindernisse rumstehen, wie wichtig/entbehrlich welches ist und welcher Schaden entstehen würde, wenn man damit kollidiert, das sind halt so unglaublich komplexe Vorgänge, dass die reine Grundidee sowas zu erwägen völlig idiotisch ist.
In einer solchen, von außen erzwungenen Situation wird das Programm einfach scheitern.

Ist das schlimm? Nein! Zu scheitern wenn es keine andere Möglichkeit gibt kann ich beim besten Willen nicht als ein Problem auf Seite des Programmes ansehen. Ja, vlt. könnte man "besser" scheitern, vlt. könnte man Schaden minimieren, aber Tatsache bleibt dass da bereits lange vorher etwas falsch gehandhabt wurde. Offensichtlich war ja die Geschwindigkeit zu hoch.
Und überhaupt... was solls? Es ist ja nicht so als würde ein Mensch sowas in Sekundenbruchteilen sinnvoll abwägen können oder als hätte menschliche Steuerung in diesem Fall irgendeinen Vorteil.

Der einzige Punkt der hier gegen eine Computersteuerung spricht bleibt jener rückständige Idiot der einen imaginären Kontrollverlust befürchtet.
Frei nach dem Motto: "Lieber jedes Jahr tausende Leute sich selber mit ihrem Auto umbringen lassen, als 100 Leute pro Jahr ohne Eigenverschulden bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommen lassen.

Denn wir alle wissen ja dass wirklich schlimme Unfälle nur schlechten Fahrern passieren und wir alle sind überdurchschnittlich gut!
Der Unfall den ich hatte? Ach das war eine Sondersituation, da war ich betrunken oder hatte Sekundenschlaf, oder musste Niesen. Sowas passiert halt...

Aber was wenn eine Drohne auf ein AKW abstürzt?

Oh.. mal andere, ebenfalls ganz schlimme Katastrophenideen!

Von was für einer Drohne reden wir? Eine kleine, (Paketliefer-)Drohne von denen wir annehmen dass sie demnächst in Schwärmen überall rumschwirren? Na das wird das AKW doch hoffentlich aushalten!
Irgendwas mit mehr als 20kg Traglast? Für das gelten halt die gleichen Regeln wie für Flugzeuge. Was ist wenn ein Flugzeug aufs AKW knallt?

Das AKW geht trotzdem durch sowas kaputt? Vlt. lag das Problem dann ja nicht an der Drohne, sondern am (falsch konstruierten) AKW? Warum fliegst du überhaupt mit deiner Drohne über dem AKW rum?

Im Gegenteil: bei Drohnen wird sich (im Gegensatz zu bemannten Flugkörpern) nicht mal jemand aufregen wenn man die beim Eintreten in verbotene Gebiete einfach abschießt. Das Problem wird also LEICHTER zu lösen statt schwerer.

Aber Fußgänger! Was wenn die Drohne auf den Fußgänger fällt?

Was wenn mein Blumentopf vom Balkon und auf einen Fußgänger fällt, weil das technische System das das verhindern soll (Balken/Schnur) versagt?
Geschrieben von Dr. Azrael Tod
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