First-World-Problems: Le roi est mort, vive le roi

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Ich hab ja die letzten Jahre mit beständig wachsender Frequenz Newsfeeds in Google Reader konsumiert und dort auch via "Share" und "Star" weitergeleitet. Als dann Google diese Funktion ausgebaut und deutlich prominenter positioniert hat, habe ich mich gefreut und auch die Zahl der Leute die angefangen haben bei meinen Elementen mitzulesen hat sich von wenigen Leuten per Newsfeed um einige Dutzend direkt Reader-Intern erhöht.

Fuck it up!

Wie wir jedoch alle wissen, hat Google diese Funktion abgeschalten und durch eine wirklich miese Funktion via Google+ "ersetzt". Das wäre jetzt alles noch nichtmal ein Problem, wenn das nicht derartig schlecht umgesetzt worden wäre, dass sich der Aufwand um ein Element zu teilen von:

  • "Shift+s drücken

auf:

  • Maus-in-die-Hand-nehmen (ich liebe Keyboard-Navigation),

  • Icon clicken (nein, es gibt keinen Keyboard-Shortcut dafür)

  • Text eingeben (nein, den Element-Text kann man natürlich nicht direkt übernehmen),

  • Senden-klicken,

  • irgendwohin klicken (weil der Fokus sonst auf dem IFrame liegt und die Tastaturbedienung nicht mehr funktioniert)

potentiert hätte.

Schlimmer noch: Auf der Empfangenden Seite ist das ganze noch viel unbrauchbarer, meine Daten liegen weiterhin bei Google (und was mir das bringt sollte man spätestens gemerkt haben, als sämtliche Abos von geteilten Reader-Sachen mit weggeflogen sind), es gibt keinen RSS-Export/API von dem man reden bräuchte und zusätzlich muss ich nochmal ganz von Null anfangen.

Dabei wäre es so einfach gewesen. Man hätte problemlos die +1-Funktion einfach an Stelle von "Like" setzen können (was imho wirklich exakt das selbe ist) und Reader-Shares Volltext in einen neuen Google+-Circle pipen können, den man mit den verfolgten Leuten befüllt. Dann noch brauchbares HTML schreiben das ohne seltsame IFrames und co. auskommt und schon hätte man nicht halb so viel Drama produziert.

Diaspora

Doch sei es wie es ist. Da ich nun also für meine bekannte Funktionalität suchen muss und der Aufwand für Google+ ziemlich exakt der selbe ist, als würde ich komplett auf eine andere Plattform umsteigen, habe ich beschlossen meine Sachen erstmal nach Diaspora zu kippen. Das sieht zwar genauso ekelhaft aus wie Google+ (oder umgekehrt?) ist fast noch mehr mit Bugs geschlagen und Funktionalität fehlt noch an etlichen Stellen, aber dafür kann ich wenigstens meine Daten per RSS und API ausgeben lassen und man hat das wohlige Gefühl wenigstens offene Software zu verwenden.

Für alle anderen Zielsetzungen bleiben natürlich weiterhin die Facts (Feed), Blogposts (Feed) und entsprechende Twitter-Weiterleitungen wie sie immer waren.

Bleibt natürlich noch die Probleme dass das Interface für meine Zwecke absolut unbrauchbar ist (gut, muss ich mir halt irgendwann mal was sinnvolles schreiben... ich hab ja nix zu tun) und dass ich eigentlich auch noch nen anderen Newsreader brauche. Dass Diaspora momentan von keinem wirklich genutzt wird, ist mir hingegen erstmal völlig egal, alle wichtigen Personen sind ja mit meinem Account vertreten.

Nun ja... Für die Eingabe der Posts dort kann man sich jedenfalls recht einfach ein paar fast sinnvolle Sachen zusammenstricken und Bilder posten geht mit Cubbi.es bereits jetzt besser als es irgendwelche Bookmarklets mit Reader jemals ermöglicht hätten. Der Rest.. wir werden sehen.

Geschrieben von Dr. Azrael Tod
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